Dies ist der Vertrag von Mohammed, dem Propheten,
zwischen den Gläubigen von Kureisch ( = Qura’isch = der Stamm, dem Mohammed und
seine Gefährten angehörte, s.o.) und Medina und denen, die ihnen folgen und
sich ihnen anschließen, und mit ihnen kämpfen. Sie bilden nur ein Volk, geschieden von allen anderen
Menschen.
Die Gläubigen sollen keinen (mit Schulden) schwer
Belasteten unter sich lassen, den sie nicht unterstützen, sei es, dass ein
Sühne- oder ein Lösegeld zu bezahlen sei.
Kein Gläubiger soll die Verbündeten eines anderen
anfeinden.
Die Gläubigen sollen über die wachen, die Gewalt üben
oder Sündengeld begehren oder Feindschaft und Korruption unter den Gläubigen
anzetteln; sie sollen alle die Hand gegen ihn erheben, und wäre er der Sohn
eines von ihnen.
Ein Gläubiger soll keinen Gläubigen wegen eines
Ungläubigen töten, er soll keinem Ungläubigen gegen einen Gläubigen beistehen.
Gottes Schutz ist einer und erstreckt sich über den
Geringsten, und die Gläubigen sollen sich gegenseitig, allen anderen Menschen
gegenüber, beschützen.
Diejenigen, die von uns den Juden folgen, werde
Beistand und gleiches Recht. Es soll ihnen kein Unrecht angetan und ihren
Feinden kein Beistand gegen sie geleistet werden.
Der Friede der Gläubigen soll einer sein, es soll
nicht mit einem Gläubigen vor einem anderen (bevorzugt) Frieden geschlossen
werden im Kampf auf dem Pfade Gottes, sondern alles soll mit Gleichheit und
Billigkeit geschehen.
... Wer erwiesenermaßen einen Gläubigen tötet, soll
wieder getötet werden, außer wenn der nächste Verwandte des Getöteten sich in
anderer Weise zufriedenstellen lässt; und die Muslime sollen sich insgesamt
gegen die Mörder erheben.
Auch soll jeder Gläubige, der den Inhalt dieses
Blattes ( = Vertrages) bestätigt, und an Gott und den Jüngsten Tag glaubt,
keinem der ein Unrecht tut, beistehen, noch ihn aufnehmen. Wer dies tut, den
trifft Gottes Fluch und Zorn am Tag der Auferstehung, und es wird kein Ersatz
und kein Stellvertreter für ihn angenommen.
Seid ihr in Zweifel über etwas in dieser Urkunde, so
wendet euch zu Gott und zu Mohammed ...
Wer ein Unrecht begeht, schadet sich selbst und seiner
Familie, außer wenn ihm Gewalt angetan worden ist. Gott will, dass dies alles
rein gehalten werde ...
Wer Reinheit ohne Schuld sich aneignet, hat selbst Nutzen
davon. Gott verlangt, dass der Inhalt dieser Urkunde in vollster Wahrheit und
Reinheit eingehalten werde, dass es aber keinen Verbrecher oder Übeltäter
schütze.
Wer in Medina ausgeht oder zu Hause bleibt, soll
sicher sein, mit Ausnahme der Übeltäter und Verbrecher.
Gott und Mohammed, Sein Gesandter, beschützen den
Reinen und Gottesfürchtigen ...”
Nach: Ibn
Ishaq: Das Leben Mohammeds. Aus dem Arabischen von Gustav Weil 1864, hier
sprachlich leicht modernisiert)
Der gesamte Text mit Anmerkungen: hier
Zu den geschichtlichen Hintergründen des Wirkens von Mohammed in Medina,
vgl. "Gespiegelte Wahrheit" (ICT 18, S. 78-81.85-87)
Verträge Mohammeds mit Christen, dargestellt im Buch von
John Andrew Morrow: The Covenants
of the Prophet Muhammad with the Christians of the World.
Angelico Press / Sophia Perennis 2013, 441 S.
Rezension von Benoît Standaert
Zu den geschichtlichen Hintergründen des Wirkens von Mohammed in Medina,
vgl. "Gespiegelte Wahrheit" (ICT 18, S. 78-81.85-87)
Verträge Mohammeds mit Christen, dargestellt im Buch von
John Andrew Morrow: The Covenants
of the Prophet Muhammad with the Christians of the World.
Angelico Press / Sophia Perennis 2013, 441 S.
Rezension von Benoît Standaert
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