Mittwoch, 13. April 2022

Die Sintflut: Altes Testament, Gilgamesch-Epos, Mythen und Dokumente des Alten Orients (aktualisiert)



Die Mythen der Sintflut im alten Indien
Guillaume 
Ducoeur: Les mythes du déluge de l'inde anciennes.
Histoire d'un comparatisme sémitico-indien.
Publiction de l'Institut Orientaliste de Louvain 72. 
Leuven (B): Peeters 2019, XLII, 384 pp.
Verlagsinformation mit Inhaltsverzeichnis >>>

Die Sintflut - Als sich die Himmelsschleusen öffneten
Le déluge. Quand les écluses du ciel s'ouvrent ...
(Isabelle Grégor, Herodote.net, 28.05.2021)

Das Gilgamesch-Epos
Am 3. Dezember 1872 legte der Graveur George Smith, Spezialist für Assyriologie,
die Entschlüsselung des
 Sintflut-Berichts vor, der auf einer Keilschrift-Tafel stand.
Insgesamt ging es hier um 12 mesopotamische Keilschrifttafeln des Gilgamesch-Epos
mit 3000 Versen. Sie stammen etwa aus der Zeit des 13. Jahrhunderts v. Chr.
und erzählen die Geschichte
des Königs Gilgamesch 

Die Sintflut-Erzählung auf Tafel 11
Bibliothek des Assurbanipal aus dem Palast von Ninive
(Original im Britischen Museum, London) --- Wikipedia
auf der Suche nach der Unsterblichkeit.
Dieser regierte um 2.600 v. Chr. in der Stadt Uruk. 
Hier liegt also ein "Bericht" vor, der  viele Jahrhunderte
vor dem biblischen Text entstand.


Neuübersetzung 
des Gilgamesch-Epos
von Stefan M. Maul.
 

München: Beck 2005

Mögliche Darstellung
von Enkidu als
Bezwinger von Tieren
in der rechten Hand
einen Löwen
und eine Schlange links
 Assyrisches Palastrelief
aus
 Dur-Sharrukin
Original im Louvre 
(Wikipedia.en)




Ausführliche Darstellung und Inhalt des
Gilgamesch-Epos -
auf 12 Tafeln 

--- einschließlich der Tafel 11 mit der
Sintflut-Geschichte globalen Ausmaßes:

Details: hier 
(aus "Rätsel der Menschheit)

Mesopotamisches Terracotta-Relief
(ca. 2250 — 1900 v.u.Z):
Gilgamesch besiegt den Himmelsstier 
(vgl. den späteren Mithras-Kult)
- beschrieben auf Tafel 6 (wikipedia.en)
Gilgamesch (2750–2600 v. Chr.)
ist zu zwei Dritteln Gott
und zu einem Drittel Mensch.
Er herrscht als König über den sumerischen Stadtstaat Uruk. Er ist ein despotischer König.
Darum beschließt die
Schöpfergöttin Aruru, den Steppenmenschen Enkidu
zu erschaffen, der Gilgamesch besiegen könnte. Vor dem Tempel kommt es zum Kampf, der unentschieden endet.
Die Feinde werden zu Freunden und kämpfen nun gemeinsam.
Gilgamesch und Enkidu treten gegen ein Ungeheuer namens Huwawa an
und werden bei ihrer Rückkehr nach Uruk als die größten Helden gefeiert.
Ischtar, Himmelsgöttin und Göttin der Liebe, erklärt Gilgamesch daraufhin ihre Liebe. Er aber lehnt die Göttin ab, weil er weiß,
wie es Dumuzi, einem früheren Liebhaber Ischtars, ergangen war.
Erbittert schickt sie den Himmelsstier nach Uruk, der nun die Erde verwüstet.
Doch die beiden Helden erschlagen auch dieses Untier. 

Aus Rache wird Enkidu auf Befehl der Götter von einer Krankheit befallen
und muss qualvoll sterben. Gilgamesch weiß, dass ihn dasselbe Los erwartet
und macht sich auf die Suche nach der Unsterblichkeit.
Auf abenteuerlichem Weg gelangt er zu einem Fährmann, der ihn über das Wasser des Todes zu Utnapischtim – einem Vorfahren Gilgameschs – übersetzt. 

Jener rät Gilgamesch, sechs Tage und sieben Nächte nicht zu schlafen, dann würde er Unsterblichkeit erlangen. 
Mit der  Urflutgeschichte verdeutlicht Utnapischtim, warum Gilgamensch nicht unsterblich geworden ist: Der Text der Sintflut auf Tafel 11: hier 
Gilgamesch schafft es nämlich nicht, diese lange Zeit zu schlafen. So erzählt ihm Utnapischtim von der Pflanze, die aus alt jung macht. Daraufhin taucht Gilgamesch in die Tiefen des Meeres und findet sie. Um die Menschen jung zu machen, will er die Verjüngungspflanze in seine Heimat bringen; doch eine Schlange raubt sie ihm.
Gilgamesch kehrt daraufhin verzweifelt nach Uruk zurück.
Er hat nun Gewissheit über das Todesschicksal der Menschen gewonnen.
Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit lässt sich nicht erfüllen.
Weil Gilgamesch zwar zu zwei Dritteln Gott ist, zu einem Drittel aber Mensch,
muss er nun um dieses einen Drittels willen selbst sterben.
Auf der letzten der insgesamt 12 Tafeln wird berichtet,
wie Enkidu – der ja bereits gestorben ist – in die Unterwelt steigt 
und dort festgehalten wird. Gilgamesch bittet die Götter, ihm bei der Befreiung des Freundes zu helfen, und Enki, der Herr der Erde, erbarmt sich seiner und lässt Enkidu durch ein Loch aus der Erde entweichen."      (nach www.lernhelfer.de, abgerufen, 27.12.2018)
Weitere Literatur

  • Hein Haun / Dieter Baum: Gilgamesch. Der König, der nicht sterben wollte.
    Fotos: Klaus-Erich Hahn. Köln: Prometh o.J. [1994?], 96 S.
  • Karl Oberhuber (Hg.): Das Gilgamesch-Epos.
    Wege der Forschung CCXV. Darmstadt: WBG 1977, 445 S.
  • Albert Schott (Übers. + Anmerkungen, neu hg.: Wolfram von Soden):
     Das Gilgamesch-Epos. Stuttgart: Reclam TB 7235 [1958], 1989, 127 S.
  • Andreas Schweizer: Das Gilgamensch-Epos. Die Suche nach dem Sinn.
    München: Kösel 1997, 318 S., Register

Spätere Reisen in die Unterwelt:
--- Orpheus und Eurydike in der griechischen Mythologie
--- Hippolythe et Aricie als Oper von Jean-Phiippe Rameau (1733)

Karte des Staates Ur III (braun) und seine Einfluss-Sphäre (rot)
Es geht nach der sog. 
kurzen Chronologie: um 2048 bis 1940 v. Chr.
oder der mittleren Chronologie: 2112 bis 2004 v. Chr.

Wikipedia.en: History of Mesopotamia

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