Samstag, 30. Dezember 2017

Eine befreiungstheologische islamische Hermeneutik: Farid Esack



Der südafrikanische islamische Theologe Farid Esack (geb. 1959) gehört zu den progressivsten Denkern und Koranauslegern. Auf dem Hintergrund des Kampfes gegen die Apartheid ist in Südafrika nicht nur eine interreligiöse Solidarität entstanden, sondern es hat sich auch eine befreiungstheologische Lesart des Korans entwickelt.

Seine Intentionen, die er besonders in dem Buch „On Being a Muslim“ deutlich macht[1] gehen dahin, dass er den Islam als einen Weg zwischen de-humanisierendem Fundamentalismus und veraltetem Traditionalismus hin zu einem aktualisierenden Verständnis des Islam erkennt. Dieser Islam zeichnet sich durch soziale Gerechtigkeit, individuelle Freiheit und die Suche nach dem Transzendenten aus. Sie sind wichtiger als die institutionell-religiösen Strukturen und sich verfestigende Auslegungen des Korans. Die dort angezeigte Menschlichkeit ist die Triebkraft, sich für einer menschlichere und gerechtere Welt so einzusetzen, so dass die Menschen wirklich frei sind und aus freiem Willen heraus Gott zum Zentrum ihres Lebens zu machen.
Quellen des Muslim-Seins
Von dem Zentrum her: „Mit Gott zu sein“ (On Being with Allah“) wird auch das eigene Selbstverständnis erneuert („On Being with Myself“). Daraus erwächst die Beziehung zum anderen, indem er den Koran als Leitmotiv wählt, dessen Aussagen er in den eigenen Erfahrungen spiegelt. Sie gipfeln in der Ermutigung, für andere da zu sein. Angesichts solcher persönlicher und gesellschaftlicher Verantwortung kann man Religion und Politik nicht voneinander trennen. Es geht von daher nicht an, in apolitischen persönlichen Religiosität zu versinken,, um die eigene Erlösung zu suchen. So lässt sich die Welt nicht retten, vielmehr gilt es bisherige Unterdrückungsmechanismen aufzuzeigen. Dies gilt auch im Verhältnis von Mann und Frau. Von den Barmherzigkeits- und Freundlichkeitsaussagen des Korans her fordert er die gesetzliche Gleichstellung der Geschlechter. Nicht der Islam ist das Problem im Blick auf die Ungleichheiten von Mann und Frau, sondern die Dominanz der Männer bei der zeitgenössischen Interpretation des islamischen Gesetzes. Ähnliches gilt für alle Formen rassistisch motivierter Unterdrückung. Im Blick auf Südafrika zeigt sich hier ein besonders beunruhigender Zusammenhang zwischen Apartheid und Sexismus.
Die aktualisierende Korandeutung
Esacks aktualisierende Korandeutung geht weg von einlinigen und einseitigen Interpretationen. Zum einen bezieht sich Deutung auf die eigene, gegenwärtige Situation und zum anderen auf die Situation zur Zeit des Propheten. Dieses Verständnis setzt sich in ethisches Handeln um. Diese Ethik basiert in der Schöpfungsverantwortung vor Gott. Daraus folgt, dass Menschen, welchen Glaubens, welcher Rasse, welchen Volkes auch immer mit der von Gott ausgezeichneten Würde behandelt werden müssen. Die anzustrebende Wahrheit wendet sich gegen Vorurteile und Verschwörungstheorien. Diese entstehen nämlich, wenn Menschen sich nicht mit der von Gott eingeforderten Weltverantwortung und Wahrheit auseinandersetzen wollen und damit Gewalt und Erniedrigung sogar noch für rechtens reklamieren.
Befreiung und Pluralität – die Freiheit aus dem Koran
Es ist nicht verwunderlich, dass angesichts vielfältiger Koranauslegung besonders konservative Theologen, die jede Form von fitnah (= Unordnung / Zwietracht) vermeiden wollen, Esacks revolutionären Ansätze ablehnen. Interessanterweise hat dieser Ansatz auch die Beziehung zu Christen gefördert, die gerade in Südafrika aus ihrer Bibel-Interpretation heraus zu ähnlichen Ergebnissen kamen.
Sein Buch zum Koran, zur Befreiung und zum Pluralismus [2] versteht er darum als eine interreligiöse Perspektive, die die Solidarität aller Menschen guten Willens beinhaltet. So entwickelt sich aus dem bisherigen Verständnis heraus ein Vorgehen gegen gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Ausbeutung sowie unterdrückter und marginalisierter Personengruppen in Südafrika. Ein intensiv praktizierter Islam steht über traditionellen quasi dogmatischen Vorgaben: „Dogma may precede praxis, but not in a theology that is committed to liberation[3]. Es ist aber zugleich eine Befreiung, die sich auf die Friedensaussagen im Koran stützt und sie zum hermeneutischen Leitmotiv erhebt. Gleichzeitig ist offenkundig, dass Esacks Anti-Apartheid-Engagement in Südafrika von seinem Koranverständnis her motiviert ist. So entwickelt er eine ‚Islamische Befreiungstheologie’ deren Verwandtschaft mit Strömungen der christlichen Befreiungstheologie Lateinamerikas offenkundig ist.
Hermeneutisch legt er darum Wert drauf, die Offenbarung immer im Zusammenhang ihres Kontextes zu sehen, und zwar in immerwährender Interaktion im Sinne von tadrij, also fortschreitender Offenbarung. Diese Interaktion muss nun von Theologen und Nichttheologen gleichermaßen gestaltet werden, indem immer wieder islamische Verständnisse im freien Diskurs aufeinandertreffen und Bedeutungen für die Gegenwart herausarbeiten. Dabei werden vier hermeneutische Vorgaben benannt, die auch der traditionellen Koranauslegung bekannt sind:
1.     Tawhid, die gleichzeitige Ganzheit und Einheit Gottes
2.     Das Einbeziehen der al-mustad’afun fi’l ard, das heißt der Unterdrückten und derjenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen
3.     ‚Adl wa qist, die Harmonie aus Balance und Gerechtigkeit, sowie als Besonderheit:
  1. jihad-as-praxis[4] (S. 108), die Anstrengung in der Praxis des Glaubens.
Der Koran selbst gibt Esack für den interreligiösen Dialog die Möglichkeit, die Differenzierung von „Self“, also den eigenen muslimischen Glauben vom „Other“, also den Überzeugungen Andersgläubiger abzugrenzen, aber den anderen dabei nicht auszugrenzen. Ohne religiöse Identität ist keine interreligiöse Begegnung möglich, sie ist aber in einer pluralen Gesellschaft notwendig. Darum wehrt er sich gegen Absolutheitsansprüche der Religionen und fordert die Akzeptanz und Würdigung der Vielfalt von Religionen ein, weil sie alle von Gott kommen („He is above all forms of service to Him“). Nur durch cross-cultural interfaith solidarity sei wirkliche Befreiung möglich.
Für Farid Esack ist also das Tor des Idjtihad, d.h. die Weiterentwicklung der Koranauslegung nie geschlossen worden, auch wenn es solche Behauptungen gibt. Theologie ist ein ständig fortdauernder Prozess. Die Geschichte allein verbietet Auslegungen, die ein für alle mal und ewig festgelegt gelten. Dies gilt gleichermaßen des Korans und auch der Bibel als Offenbarungen Gottes, die heutige Antworten herausfordern.
Reinhard Kirste

Relpäd/Esack-Hermeneutik, bearbeitet 09.12.13
CC


[1]  On Being a Muslim: Finding a Religious Path in the World Today. Oxford: Oneworld 1999
Rezension zu:
 On Being a Muslim
[2]  ESACK, Farid: Qur’an, Liberation and Pluralism. An Islamic Perspective of Interreligious Solidarity
Against Oppression. Oxford: Oneworld 1997 --- Rezension hier zu:
Qur´an,Liberation & Pluralism
[3]   Esack aaO 85
[4]   Esack aaO 108

Freitag, 15. Dezember 2017

Der Rabbi, der seine Geschichten verschenkte - jüdische Erzählungen für Kinder - Beispiel: Salomo

Aus der Reihe: Geschichten
vom Himmel und der Erde
 


Das genannte Buch bietet eine anschauliche und informative Zusammenstellung aus sachlichen Informationen und erzählten Geschichten über das Judentum.
Es werden sechs Erzählungen aus der jüdischen Tradition vorgestellt. Dabei handelt es sich sowohl um Geschichten aus dem sogenannten "Midrasch", einer jüdischen Textsammlung, als auch aus verschiedenen Jahrhunderten (2.; 12.; 16.; 18.). Über jedem Text werden in eindrucksvollen Illustrationen die ersten sechs Buchstaben des hebräischen Alphabets dargestellt und in einem kleinen Nebentext in Ursprung und Bedeutung erläutert. Auch zu den Textinhalten, einzelnen Begriffen oder speziellen jüdischen Gebräuchen werden in kleinen Begleittexten oder anhand von Landkarten, Zeichnungen und Bildern Zusatzinformationen oder Erklärungen geboten.
Nach den sechs Geschichten sind auf sieben Seiten konkrete Sachinformationen über die Geschichte, die Feste und Gebräuche des Judentums übersichtlich, leicht verständlich und übersichtlich zusammen gestellt.
  
Die Geschichte von König Salomo(n)
 Einst lebte auf der Erde ein sehr mächtiger, reicher und weise König. Sein Name war Salomon. Auch sein Vater David war ein großer König gewesen. Bevor David starb hatte Salomon ihm versprochen einen prächtigen Tempel zu bauen. Als nun Salomon einen passenden Ort suchte, an dem der Tempel gebaut werden sollte, stieß er immer wieder auf Probleme. Einmal wurde das Fundament von Wasser überflutet und ein anderes Mal gab es ein schreckliches Erdbeben.
Da wurde Salomon sehr traurig und fing an zu grübeln. Da er die Gabe hatte mit den Tieren zu sprechen, fragte er die Vögel: "Könnt ihr mir einen Ort sagen, an dem ich meinen Tempel bauen kann?" Aber auch die Vögel konnten ihm nicht helfen.
Eines nachts konnte Salomon nicht schlafen, weil er nicht mehr wusste, was er noch machen sollte. Da machte er sich unbemerkt auf den Weg durch die Straßen Jerusalems hinaus vor die Stadt bis an den Fuß des Berges Moria. Dort blickte er zu den Sternen und bat u Hilfe. Doch er bekam keine Antwort. Unglücklich setzte er sich unter einen alten Olivenbaum und begann zu weinen.
Einige Zeit später bemerkte Salomon Geräusche von den Feldern, das in der Nähe lag. Aus sicherer Entfernung konnte er beobachten, wie ein Mann heimlich einige Weizengarben von einem Feld auf ein anderes trug und dann in der Dunkelheit verschwand. Salomon ärgerte sich sehr über den unverschämten Dieb und nahm sich vor ihn am nächsten Tag zu bestrafen. Gerade wollte er aufstehen und gehen, als er einen weiteren Mann auf den Feldern bemerkte. Dieser nun trug die besagten Weizengarben wieder zurück auf das andere Feld und schlich sich dann auch heimlich davon. Salomon wurde sehr wütend: "Morgen werde ich diese beiden Diebe hart für das bestrafen, was sie getan haben!" Da hörte er hinter sich im Baum eine Grille, die zu ihm sprach: "Sei geduldig, großer König! Verschone die beiden Männer morgen und komm in der nächsten Nacht noch einmal vorbei. Ich verspreche dir, du wirst es verstehen."
Salomon wartete am nächsten Tag ungeduldig auf die Nacht und schlich sich erneut hinaus vor die Stadt und setzte sich unter den alten Olivenbaum. Nach kurzer  Zeit bereits sah er auf den Feldern die beiden Männer. Sie kamen aus zwei verschiedenen Richtungen und hielten beide eine Weizengarbe in den Armen. Als sie sich näher kamen, blickten sie sich erschrocken an, ließen die Weizengarben fallen und fielen sich plötzlich weinend in die Arme.
Salomon war völlig erstaunt. Er hatte kurz zuvor auf das Feld laufen wollen, um einen Streit zwischen den Männern zu verhindern und nun lagen sie sich in den Armen. Jetzt wollte er wissen, was das zu bedeuten hatte und ging zu den Männern auf das Feld. Er gab sich zu erkennen und sagte: "Was ist hier los? Gestern Nacht habe ich gesehen, wie jeder dem anderen einige Weizengarben vom Feld gestohlen hat und jetzt habt ihr euch selber dabei erwischt und seid dennoch nicht böse aufeinander?
Die beiden Männer waren verblüfft den König zu sehen und versuchten sich zu erklären: Der jüngere Man sagte zunächst: "Mein Herr, ich habe in meinem Leben noch nie gestohlen! Der Weizen, den ich auf das Feld getragen habe, war mein eigener. Ich habe ihn auf das Feld meines Bruders gestellt. Wir haben jeder eine Hälfte des Feldes unseres Vaters geerbt. Mein Bruder hat eine Frau und drei Kinder und ich bin alleine. Er braucht viel mehr Weizen als ich. Diese wollte ich ihm heimlich schenken, da er nichts von mir annehmen möchte."
Der ätere Bruder sagte daraufhin: "Es beschämt mich, mein Herr, dass ihr glaubtet ich wäre ein Dieb. Mein Bruder lebt ganz alleine und muss seine Arbeiter bezahlen. Ich habe meine Familie, die mir auf dem Feld helfen kann. Auch ich wollte ihm im Schutz der Nacht ein paar meiner Garben schenken, damit er nichts davon merkt."
Salomon war sehr gerührt von der Fürsorge der beiden Brüder und schloss sie in seine Arme: "Bitte entschuldigt, dass ich euch für Diebe gehalten habe. Ich bewundere euch für eure Güte. Ich bitte euch aber darum, mir eure Felder zu verkaufen. Denn dies ist der würdigste Ort, um hier das Heiligtum Gottes zu errichten." Die Brüder erfüllten die Bitte ihres Königs gerne und bald darauf wurde der Tempel dort errichtet, wo die Weizengarben und der Olivenbaum gestanden hatten. Ohne ein weiteres Unglück konnte der Bau des prächtigen Tempels fertig gestellt werden.  

Lisa Roland und Pia Sommer
im Rahmen eines Seminars zum interreligiösen Lernen
 an der TU Dortmund, bearbeitet, 15.12.2017

CC

Freitag, 4. August 2017

Tagung: Wege zur interreligiösen Verständigung

Lernorte in Kindergarten, Schule und Nachbarschaft
Offene Akademietagung in Zusammenarbeit mit der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A)
Samstag, 23. bis Sonntag, 24. September 2017
Thomas-Morus-Akademie Bensberg (bei Köln)
Leitung: Dr. Michael Hartlieb, Thomas-Morus-Akademie Bensberg und Dr. Reinhard Kirste (INTR°A)
Für Kinder und Jugendliche sind Kindergarten und Schule oft die ersten Orte, an denen sie mit anderen kulturellen Traditionen und Religionen in engeren Kontakt kommen. Hier begegnen sich das religionsfern aufgewachsene Mädchen und der Sohn aus christlichem Hause, der geflüchtete muslimische Jugendliche aus Syrien und Kinder afghanischer Einwanderer mit buddhistischem Glauben. Das bringt wichtige Aufgaben für die Betreuungspersonen mit sich, denn gegenseitige Achtung muss erlernt werden – für das ganze Leben. Denn auch das Stadtviertel oder das Flüchtlingswohnheim in der Nachbarschaft kann eine Herausforderung für die Wertschätzung von Pluralität und das Lernen von Toleranz sein. Wie ist es möglich, den Kindern und Jugendlichen eine von Respekt getragene Neugier auf andere Kulturen und Religionen mit auf ihren Weg zu geben? Wie kann umgekehrt eine Wertschätzung der jeweils eigenen Traditionen erreicht werden? Welche Formen des interreligiösen Lernens bieten sich hierfür an?
Am Ende der Tagung wird der mit 5000 € dotierte INTR°A-Projektpreis verliehen, der jährlich einzelnen Personen, Gruppen oder Einrichtungen zugesprochen wird, die in Wort und Tat für den Dialog der Religionen eintreten.

Kontakt und Anmeldung direkt an die Thomas-Morus-Akademie:
Thomas-Morus-Akademie Bensberg
Overather Straße 51-53
51429 Bergisch Gladbach
Telefon +49 (0) 22 04/40 84 72 --- Telefax + 49 (0) 22 04/40 84 20
E-Mail: akademie@tma-bensberg.de


Kosten mit Übernachtung: 125,00 €
Kosten ohne Übernachtung: 112,00 €
Weitere Details und ausdruckfähige PDF-Datei: hier


Programm
Samstag, 23. September 2017
ab 13.30           Stehkaffee und Tee
14.00 Uhr         Begrüßung und Einführung
                         --- Impulse zur religiösen Identitätsfindung – Religionsunterricht für alle?
Prof. Dr. Wolfram Weiße, Akademie der Weltreligionen Hamburg
15.30 Uhr         Beispiel aus der Praxis:
Burkhard Rosskothen (von einem Projekt einer Offenbacher Berufsschule, in der alle Schüler gemeinsamen Religionsunterricht haben
16.15 Uhr         Kaffee- und Teepause
16.45 Uhr         Feste und Riten als Chancen für interreligiöses Lernen
Die Möglichkeiten komparativer Theologie in Schule und Jugendbildung
Cordula Heupts (Universität Paderborn)
18.00 Uhr         Abendessen
19.30 Uhr         Ökumenischer Gottesdienst in der Edith-Stein-Kapelle
20.30 Uhr         Gottesdienstnachgespräch im Tagungsraum
21.45 Uhr         Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 24. September 2017
ab 7.00 Uhr      Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr           Gelegenheit zum Besuch der Eucharistiefeier in der Edith-Stein-Kapelle
9.00 Uhr           Eigenständigkeit in der Vielfalt  
Religiöse Identität finden und Dialogfähigkeit einüben – in Schule und Erwachsenenbildung Prof. Dr. Georg Langenhorst (Universität Augsburg)
10.00 Uhr         Podiumsdiskussion mit allen Referentinnen und Referenten
10.30 Uhr         Kaffee- und Teepause
11.00 Uhr         Verleihung des INTR°A-Projektpreises 2017
Laudatio, Kurzvortrag des Preisträgers und Abschlussdiskussion
12.00 Uhr         Mittagessen
13.00 Uhr         Ende der Veranstaltung
13.15 Uhr         (intern): INTR°A-Mitgliederversammlung


Montag, 19. Juni 2017

TU Dortmund: Frauenbilder in den Religionen (Seminarprogramm, aktualisiert)

         
Fakultät Humanwissenschaften und Theologie
Institut für Ev. Theologie
Sommersemester 2017

Frauenbilder in den Religionen
mit Beispielen aus Judentum, Christentum,
Islam und Buddhismus
Seminar: Mittwochs, 14.00 – 16.00 Uhr
Raum 2.323
                                                                         Veranstaltungs-Nr. 146106


 Programmübersicht


  • 19.04.17 Einführung: Männliche und Weibliche Gottesbilder in der Bibel
  • 26.04. Religionen der Antike Matriarchale Strukturen:  Astarte/Ischtar, Große Mutter, Kybele, Artemis, Diana
  • 03.05.  Frauen der Bibel – Judentum und Christentum,
    Isis und Maria  

  • 10.05.   Frauen im Alten und Neuen Testament
  • 17.05.   Mittelalterliche Frauenbewegungen (Beginen)
  • 24.05.   Frauen im Koran (mit Blick auf die Bibel)
                  mit Beispielen
  • 31.05.   Frauen im Sufismus und in der muslimischen Tradition - muslimische Vordenkerinnen
         
  • 07.06.   Kein Seminar
  • 14.06.   Frauen in muslimischen Subkulturen
  • 21.06.   Frauenbilder im Islam -
    Nachträge: Jesus und die Frauen
  • 28.06.   Buddhismus: Der (historische) Buddha,
    Nonnen und Göttinnen im Buddhismus
  • 05.07.  Japanische Frauenbilder zwischen Shintoismus und Buddhismus,
    Frauen im Lotos-Sutra
    (als Gast: Yoshiharo Matsuno, Frankfurt/M.)
      
         
  • 12.07.  Frauenbilder im Buddhismus (Fortsetzung)                    
  • 19.07.  Meditativer Campusgang
  • 26.07.  Auswertung des Campusganges /
                  Feministische Theologie im Religionsunterricht?


Lizenz: Creative Commons

Montag, 1. Mai 2017

Texte und Materialien: Frieden stiften - Forderungen der Religionen (aktualisiert)




Friedensmahner in Iserlohn
Es ist grundlegend, dass sich
die unterschiedlichen religiösen Traditionen
von göttlicher Liebe und
Verantwortung geleitet wissen:

Krieg ist das größte Verbrechen des Menschen gegen seine Mitmenschen. (ZOROASTRISMUS)


 Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk gegen das andere ein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr den Krieg lernen. (JUDENTUM)

Wenn die Menschen auf Gott hören, wird Er sie aus der Dunkelheit des Krieges zum Licht des Friedens führen. (ISLAM)

Selig sind die Friedensstifer, denn sie werden Gottes Kinder genannt werden. (CHRISTENTUM)

Wahres Glück kommt zu denen, die in Frieden mit ihren Mitmenschen leben.  (BUDDHISMUS)

Der gute Herrscher sinnt auf Frieden und nicht auf Krieg, er regiert durch Überzeugungskunst, nicht durch Stärke. (TAOISMUS)

Wenn die Menschen auf Gott hören, wird Er sie aus der Dunkelheit des Krieges zum Licht des Friedens führen. (ISLAM)
Friedenssymbol - UNO - New York


Wahres Glück kommt zu denen, die in Frieden mit ihren Mitmenschen leben.  (BUDDHISMUS)

Der gute Herrscher sinnt auf Frieden und nicht auf Krieg, er regiert durch Überzeugungskunst, nicht durch Stärke. (TAOISMUS)

Trachte mit allen deinen Nachbarn in Harmonie zu leben und in Frieden mit deinem Bruder. Frieden und Liebe sollten auf der ganzen Welt herrschen. Der Höchste Gott will den Frieden seiner Geschöpfe. (KONFUZIANISMUS)

 Die ganze Welt muss als ein einziges Land betrachtet werden, alle Völker als ein Volk und alle Menschen als Angehörige einer Rasse ... Wir müssen Gott gehorchen und danach streben, Ihm zu folgen, indem wir alle unser Vorurteile ablegen und der Erde Frieden bringen. (BAHA'I)

Die Erde wird frei sein von Mühsal, und die Menschen werden im Frieden leben - unter dem Schutze Gottes. (SHINTOISMUS)

Willst du Glück und Sicherheit, so trachte nach Frieden. Der friedvolle Geist gründet sich auf Weisheit. Gott ist ein Gott des Friedens und Er wünscht den Frieden für alle Menschen. (HINDUISMUS)

Die Erleuchteten machen den Frieden zum Grundstein ihren Lebens. Alle Menschen sollen mit ihren Mitmenschen in Frieden leben. So ist Gottes Wille. (JAINISMUS)


Die Zitate stammen aus dem Buch: O.P. Ghai (Hg.):
Einheit in der Vielfalt. Vorwort: Franz Alt.
Hofheim/Ts.: Ed. Carmel Baha'i-Verlag 2000, 3. Aufl.

Weitere Materialien zum Thema der Friedensarbeit: 
Symbol der DDR-Friedensbewegung
mit Bezug auf Micha 4



Freitag, 28. April 2017

Ein interreligiöses Haus der Freundschaft basteln

Der "Lichtmaler" Leo Lebendig aus Dortmund hat im Zusammenhang seines interreligiösen Engagements die Herstellung eines Freundschaftshauses aus Papier für Kinder von 4-10 Jahren entwickelt. Ein anregender Beitrag zum interreligiösen Lernen !


Dass Kindergartenkinder an einem solchen "Hausbau" große Freude haben, zeigt bereits ein Bericht aus der Adventszeit 2015: Ausschneiden, zusammenkleben und die Symbole der Religionen zum Leuchten bringen: 



CC





Donnerstag, 13. April 2017

Bildungsinitiativen in Burkina Faso --------- Filmische Dokumentation und Bibliothek

Nachrichten aus Ouagadougou
News from Ouagadougou

--- in Auswahl ---
News & Events 04/2017
Christoph Schlingensiefs Operndorf Afrika
For the english version of this newsletter please scroll down!

Horst-Janssen-Grafikpreis
geht an Operndorf Afrika Resident
Artist Tobias Dostal
Tobias Dostal
Unser Residenzkünstler des Jahrgangs 2015 Tobias Dostal wird mit dem 6. Horst-Janssen-Grafikpreis der Claus Hüppe-Stiftung ausgezeichnet. Er verbinde in seinen Arbeiten die Elemente Zeichnung, Film und Installation auf einzigartige Weise, hieß es in der Begründung der Jury. Dabei entwickele vor allem die im Operndorf Afrika entstandene filmische Dokumentation eine besondere Magie, "sie ist technisch ausgeklügelt und in ihrer Wirkung zugleich poetisch’’, so die Jury. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis ist mit einer Publikation sowie mit einer Einzelausstellung verbunden, die am 21. Oktober 2017 im Horst-Janssen-Museum in Oldenburg eröffnen wird. Frühere Preisträger des Horst-Janssen-Grafikpreises waren Ralf Ziervogel, Michael Wutz, Anna Lea Hucht, Daniel Roth und Katja Eckert. Gefördert werden Nachwuchskünstler, die wie der 1995 gestorbene Janssen auf Papier arbeiten.
Einen Einblick in die Video-Arbeiten von Tobias Dostal aus dem Operndorf Afrika finden Sie hier.
Unterstützen Sie uns beim Aufbau einer Bibliothek im Operndorf Afrika
Kinder im Operndorf Afrika
Seit einigen Monaten sammeln wir französischsprachige Kinder- und Schulbücher, die in den kommenden Wochen auf die Reise nach Burkina Faso gehen sollen. Ein freundlicher Dank geht an dieser Stelle an das Brüsseler Lycée Française Jean Monnet, die unsere Aktion mit mehreren Bücherkisten unterstützen. Auf längere Sicht möchten wir den Büchern einen eigenen Raum im Operndorf Afrika geben.

Damit wir die Idee einer eigenen Bibliothek für die Kinder und Erwachsenen im und um das Operndorf Afrika weiter auf den Weg bringen können, benötigen wir Ihre Unterstützung: Werden Sie Pate der Bibliothek Operndorf Afrika und helfen Sie uns bei der Anschaffung von Büchern und Bücherregalen, oder kontaktieren Sie uns, wenn Sie uns mit einer Spende von französischsprachiger Literatur unterstützen möchten unter festspielhaus@schlingensief.com.


Horst-Janssen-Artdesign
Award for Operndorf Afrika Resident
Artist Tobias Dostal
Tobias Dostal
Our Resident Artist of the year 2015, Tobias Dostal, will be awarded with the 6th Host-Janssen-Artdesign Award of Claus Hüppe-Foundation. According to the jury, Dostal combines drawing, film and installation in a very unique way in his work. Especially the cinematic documentation that has been aroused at Operndorf Afrika develops a special magic. As per the jury, 'it is technically sophisticated and poetic in its effect at the same time.' The award is endowed with 20.000 Euro, linked with a publication and a solo exhibition, which will be opened at 21st of October 2017 at Horst-Janssen-Museum Oldenburg.

Former award winners of Horst-Janssen-Artdesign Award include Ralf Ziervogel, Michael Wutz, Anna Lea Hucht, Daniel Roth and Katja Eckert. The funding is for emerging artists, who work on paper, just like the 1995 deceased Janssen did.

Here you can find a view of Tobias Dostal's video creation from the Operndorf Afrika.

Support us to set-up a library
at Operndorf Afrika
Kinder im Operndorf Afrika
For the past few months, we have been collecting French children books and textbooks. They shall be sent to Burkina Faso in the upcoming weeks. We would like to thank the Lycée Française Jean Monnet in Brussels for their support in our activities providing us with several boxes of textbooks. In the long term, we would like to see these books to have their own space at Operndorf Afrika.

To develop the thought of an own library for the children and adults in and around Operndorf Afrika, we need your support. Become a partner of the Operndorf Afrika Library and help us to purchase books and bookshelves, or contact us for donation on French Literature at: festspielhaus@schlingensief.com.