1. Bilder und Texte vom Campusgang am 12.06.2012 im Rahmen des Seminars:
"Theorie und Praxis der Religionen bei Krieg und Frieden"
"Theorie und Praxis der Religionen bei Krieg und Frieden"
3. Gemeinsame Lese- und
Meditationstexte
im Keller der Universitätsbibliothek (letzte Station)
und Gesamteindrücke
im Keller der Universitätsbibliothek (letzte Station)
und Gesamteindrücke
·
„Liebe ist die Mitte
des menschlichen Lebens“ (Dalai Lama)
Ich
persönlich war sehr erstaunt, wie sehr sich die Wahrnehmung der Orte beim Gang
verändert hat. Die Stille und das Verharren an den Plätzen haben jenen eine
besondere Atmosphäre gegeben. Außerdem wird einem die große Lautstärke auf dem
Campus bewusst und das rasche Treiben, da ich mich durch die Stille und den
besinnlichen Momenten nicht als Teil der Schnelllebigkeit empfunden habe. Obwohl
ich anfangs einige Bedenken hatte, da es mir schwer fällt meditative Elemente
zu nutzen, hat es mir viel Freude bereitet und einen kleinen neuen Horizont
eröffnet.
"Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich die Liebe"(Ihara Saikaku).
Ich
möchte gerne ein oder zwei Gedanken aufschreiben, die mir besonders wichtig
erscheinen und die dieser Spruch in Kürze auf den Punkt bringt. Zum einen ist
es die Nächstenliebe, die wir als Christen im Alltag leben sollten und mit der
jeder einen persönlichen Teil zum Frieden beitragen kann. "Der Friede
beginnt in mir" bedeutet für mich auch, dass er durch mich geschieht und
etwas ist, das ich weitergeben kann an meine Familie, Freunde, Kommilitonen
oder auch Fremde. Etwas für andere zu tun ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten
oder so zu handeln, wie man es erwartet auch behandelt zu werden, kann deshalb
schon viel verändern und kostet meist nicht vie.l
"Denke allzeit Gutes, rede Gutes, tue Gutes, so wird
dein Leben in Frieden dahinfließen"
(Thomas von Kempen)
(Thomas von Kempen)
Ich persönlich empfand den Rundgang sehr gut. Die Eindrücke an den verschiedenen Orten, dazu die passenden Gedichte und Sprüche waren sehr inspirierend:
- Im Ganzen eine gelungene "Sitzung".
·
"Achte auf deine
Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten!"
(aus China)
·
"Nur in einem ruhigen
Teich spiegelt sich das Licht der Sterne" (aus China)
Meine
Eindrücke zum Campusgang:
Ich fand
es sehr spannend, an dem meditativen Campusgang teilnehmen und so etwas
Seltenes miterleben zu dürfen.
Ich habe
den gesamten Weg nicht einmal gesprochen. Ich habe selbst Menschen gegenüber
geschwiegen, die nicht zu unserer Gruppe gehörten. Ich habe oft komische Blicke
gespürt und gleichzeitig eine enorme Verbundenheit mit den Seminarteilnehmern,
die man sonst nicht erleben würde.
Es war
interessant Plätze am Campus, den man alltäglich überquert oder streift, in
einem ganz anderen Licht zu betrachten.
Besonders
beeindruckend empfand ich die Lesung des Kriegsgedichts an der Autobahn. Leider
habe ich nicht so viel verstanden. Es wäre sicher interessant gewesen, es
selbst gegen den Lärm 'auszurufen' oder eben ein völlig besinnliches,
harmonisches und ruhiges Gedicht zu wählen, um den Kontrast noch zu verstärken.
Allgemein
war das Verständnis ein durchgängiges Problem. Solch schwere Worte, bzw. einen
Text über den man Nachdenken soll/will, aber nicht vor Augen hat, aufzunehmen,
bedeutet, dass dieser sehr langsam und sehr deutlich vorgelesen werden muss,
damit er überhaupt verinnerlicht werden kann. Das hätte ich mir an mancher
Stelle gewünscht.
·
“Jede Kraft hat eine Gegenkraft.
Gewalt, selbst wohl gemeinte,
fällt immer auf einen selbst zurück.“ (Laozi)
fällt immer auf einen selbst zurück.“ (Laozi)
Diesen
Spruch, so oft er mich verfolgt, werde ich für meine berufliche Tätigkeit im
Herzen behalten. Nicht, weil er mir schon aus Ihrem Kurs im Gedächtnis blieb,
sondern weil nach meiner Überzeugung nach lediglich der Pfad der
Gewaltlosigkeit zur Bildung und Erziehung führt. Ich denke jetzt nicht an
körperliche Gewalt gegenüber Schülern oder unter der Schülerschaft an sich,
sondern bereits an verbale Gewalt im eigentlichen Miteinander. Der Spruch
eignet sich für sehr viele Lebensbereiche.
Der Campusgang
Bitte seien
Sie mir nicht böse, aber mir hat der Campusgang nicht sehr gefallen. Das
Problem bin jedoch ich selber, da für mich ein meditativer Aspekt nur mit Ruhe
erzielt werden kann. Sie erwähnten ja bereits, dass Meditation auch aufreibend
und wild sein kann. Jedoch kann ich dieser Technik leider nicht folgen.
An der
dröhnenden Autobahn war es wesentlich zu laut, ebenso strengte die Unruhe und
das Gewusel im Mensaforum eher an. Die Gedenkminuten wurden leider oft
unterbrochen. Der Ton der Klangschale kann meditativer einleitender Verstärker
sein, jedoch auch irreführender Krach, wenn der Ton abgebrochen wird. Aber ich
betone: Es liegt an mir! Für einen meditativen Campusrundgang würde ich ca. 2
Zeitstunden für mich für nötig halten.
Die Ideen der Kommilitonen waren jedoch richtig klasse, besonders das Lesezeichen!
Die Ideen der Kommilitonen waren jedoch richtig klasse, besonders das Lesezeichen!
„Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, ensteht mit unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken machen wir die Welt“ (Buddha).
Meditation bedeutet ja so viel wie „nachdenken, nachsinnen, überlegen“, und ich denke, dass das die Gruppe/das Seminar dies bei dem Campusgang getan hat. Die erste Station (auf der Brücke) und die Station bei der wir im Mensagebäude waren, fand ich besonders interessant, weil man dort erst gemerkt hat, wie laut es eigentlich um einen herum ist. Mir fiel es schwer, dem vorgelesenen Text zu folgen, weil ich ihn nur schwer hören konnte und andererseits konnte ich mich auch nicht richtig "fallen" lassen, weil die Umgebung es mir schwer machte.
Im Großen und Ganzen
empfand ich den Campusgang als eine neue schöne Erfahrung.
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg“ (Gandhi).
Sehr schön
auf das Seminarthema bezogener Campusgang, der die Spannung zwischen Unruhe und
Ruhe sowohl bei den einzelnen Stationen wie auch durch die vorgetragenen Texte
und Besinnungen aufnahm. Dies gelang besonders beeindruckend an der Station 4,
der „Ringe“: ein ruhiger, von Grün umgebenem Platz, aber in der Herausforderung
durch das Gedicht „Napalm“.
"Wer einen Sieg über andere erringt, ist stark.
Wer einen Sieg über sich selbst erringt, ist mächtig" (Laozi).
Wer einen Sieg über sich selbst erringt, ist mächtig" (Laozi).
Diese Weisheit betrifft mich persönlich in besonderem Maße, da sie sehr gut zu vielen meiner Lebenssituationen passt. Mich selbst zu überwinden oder gar zu vergessen, ist eine schwierige Angelegenheit. Doch gerade dieser Abstand vom eigenen Anspruchsdenken oder festen Gedankenkonstrukten ist es, welcher Türen öffnet und Mauern zwischen den Menschen einreißt. Letzten Endes profitiere auch ich davon, mir selbst manchmal fremd zu sein. So kann ich mich nämlich weiter entwickeln und andere Standpunkte einnehmen, welche eine vielleicht bessere Perspektive auf Dinge und Beziehungen ermöglicht, die mich affektieren.
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Als
"Mitveranstalterin" habe ich den Campusgang vermutlich anders
empfunden, als diejenigen, die sich unbeteiligt darauf einlassen konnten. Einerseits
waren mir die Texte sowie auch der Ablauf vorher bekannt, und andererseits
erlebt man den Gang in einer völlig anderen Stimmung, da man als
"Organisator" unter einer gewissen Spannung steht und sich auch unter
anderem Gedanken über das Organisatorische (Ablauf, Zeitrahmen etc.) macht und
sich darum nicht völlig unbelastet auf den Gang einlassen kann.
Trotzdem fand ich es interessant den Campus aus einer anderen Perspektive zu sehen und Orte,
die man ansonsten nur flüchtig beachtet, durch das langsame Gehen und Stehenbleiben
bewusst wahrzunehmen.
Die teilweise sehr komplexen Texte konnte man beim einmaligen Vorlesen
in ihrer Gesamtheit nicht ganz aufnehmen, was allerdings auch durchaus vorteilhaft sein kann,
da dadurch nur die für einen persönlich besonders relevanten Stellen im Gedächtnis bleiben.
·
„Mitgefühl und Liebe sind keine bloßen
Luxusgüter.
Als die Quelle von innerem und äußerem Frieden,
sind sie grundlegend für das Überleben unserer Spezies“ (Dalai Lama)
Als die Quelle von innerem und äußerem Frieden,
sind sie grundlegend für das Überleben unserer Spezies“ (Dalai Lama)
Meine Eindrücke beim Campusrundgang
Station I : Betonbrücke über der Autobahn
Das
Gedicht, welches dort vorgelesen wurde, handelte vom Krieg. Viel mehr konnte
ich wegen des tosenden Verkehrs überhaupt nicht verstehen. Vielleicht kam mir
deshalb die Assoziation, dass der heutige Verkehr
manchmal auch kriegsähnliche Züge hat: der Stärkere, Schnellere drängt den Schwächeren ab oder tötet ihn sogar.
manchmal auch kriegsähnliche Züge hat: der Stärkere, Schnellere drängt den Schwächeren ab oder tötet ihn sogar.
Station II: Feldweg am Kornfeld
Dort
wurde der Text aus Lukas 7, 27-35 gelesen, der von der Feindesliebe handelt.
m Vergleich mit Station I nahm ich drei Kontrapunkte wahr:
- a) Station I= Krieg Station II= Feindesliebe als Forderung an uns,
denn ihre Freunde lieben können auch die anderen
- b) Station I sehr laut Station II leise, idyllisch
- c) Station I: Maschinen (Autos) sind sehr dominant, Station II: Menschen:
Wir hören eine Gruppe entgegenkommender Menschen reden und lachen; ein Fahrradfahrer nimmt freundlich mit uns Kommunikation auf, damit er an uns vorbei kann auf dem schmalen Weg; er schimpft nicht, obwohl wir ihm ungewollt den Weg versperren
m Vergleich mit Station I nahm ich drei Kontrapunkte wahr:
- a) Station I= Krieg Station II= Feindesliebe als Forderung an uns,
denn ihre Freunde lieben können auch die anderen
- b) Station I sehr laut Station II leise, idyllisch
- c) Station I: Maschinen (Autos) sind sehr dominant, Station II: Menschen:
Wir hören eine Gruppe entgegenkommender Menschen reden und lachen; ein Fahrradfahrer nimmt freundlich mit uns Kommunikation auf, damit er an uns vorbei kann auf dem schmalen Weg; er schimpft nicht, obwohl wir ihm ungewollt den Weg versperren
Station III: Busbahnhof (Asphalt, Pflastersteine)
Hier hören wir die afrikanische Weisheit: "Wenn du schnell gehen willst, gehe alleine, wenn du weit gehen willst, gehe mit anderen."
Einsicht: Auch wenn es kurzfristig einmal Vorteile haben kann, alleine zu gehen, braucht jedoch jeder Mensch langfristig ("wenn du weit gehen willst" den anderen, bzw. die anderen.
Station IV: Mensafoyer (drinnen, geschützt vor Wind und Wetter)
Unser Auftrag ist es, dass "Leben", was um uns herum pulsiert, auf uns wirken zu lassen. Dabei soll aber zu dem Sehen und Hören noch der Geschmackssinn angesprochen werden, nämlich durch den Genuss von Lakritz, das mit Süßholz hergestellt ist: mit allen Sinnen genießen. Dabei ist mir noch besonders wichtig, dass wir beschenkt werden und alle miteinander teilen. Dabei fällt mir der Spruch ein: Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Station V: Wiese mit Ringskulptur
Wir stehen jetzt auf einer Wiese, also auf einem natürlichen Untergrund, der noch feucht ist von dem Regen, der kurz vorher herunter gekommen ist. Die bunte Ringskulptur leuchtet wie "frisch gewaschen". Alles wirkt
idyllisch, ganz im Gegensatz dazu steht das Gedicht von Grass "In Ohnmacht fallen", welches wir mit verteilten Rollen spontan vorlesen sollen. Es handelt vom ohnmächtigen Protest gegen Napalm oder Schlimmeres, wo das Schlimmste ja ist, dass der Protest "ohnmächtig" zu sein scheint, also nichts verändert.
Station VI: Kellerraum
der UB
Hier ist es sehr still, wir sind mit unserer Gruppe allein mit vielen Büchern, die das Wissen und die Erkenntnisse von vielen Menschen bündeln. Dann kommt eine Frau zufällig durch den Raum und verschwindet hinter einer Tür, wohin sie geht, kann man nicht sehen. Hier dürfen wir uns jeder ein vorbereitetes Lesezeichen aussuchen und es jeweils allen anderen laut vorlesen. Ich empfinde gerade für diesen Ort=Universitätsbibliothek ein Lesezeichen als eine besonders gute Metapher, denn ein Lesezeichen hilft aus dem Wust von Informationen, die die Bücher repräsentieren etwas subjektiv Wichtiges wieder zu finden, an dem Ort, wo das Lesezeichen gesetzt worden ist von dem jeweiligen Leser.
Die relativ langen Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Stationen waren durch die meditative Stille ein zusätzlicher Gewinn bei diesem Campusgang.
Hier ist es sehr still, wir sind mit unserer Gruppe allein mit vielen Büchern, die das Wissen und die Erkenntnisse von vielen Menschen bündeln. Dann kommt eine Frau zufällig durch den Raum und verschwindet hinter einer Tür, wohin sie geht, kann man nicht sehen. Hier dürfen wir uns jeder ein vorbereitetes Lesezeichen aussuchen und es jeweils allen anderen laut vorlesen. Ich empfinde gerade für diesen Ort=Universitätsbibliothek ein Lesezeichen als eine besonders gute Metapher, denn ein Lesezeichen hilft aus dem Wust von Informationen, die die Bücher repräsentieren etwas subjektiv Wichtiges wieder zu finden, an dem Ort, wo das Lesezeichen gesetzt worden ist von dem jeweiligen Leser.
Die relativ langen Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Stationen waren durch die meditative Stille ein zusätzlicher Gewinn bei diesem Campusgang.
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