Samstag, 20. Mai 2023

Kloster Haina (Nordhessen) - Geschichte(n): Mönche, Reformation, Hospital, Tischbein & Goethe

Während die ehemaligen deutschen Zisterzienserklöster, die UNESCO-Weltkulturerbestätten Eberbach  und  Maulbronn immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit stehen, ist das Kloster Haina ein eher verborgenes Juwel. Und das völlig zu Unrecht, denn die frühgotische Klosterkirche von Haina hat in ihrer Architektur den zisterziensischen Geist der Einfachheit und Armut weitgehend ursprünglich bewahrt und ist für Deutschland in dieser Einheitlichkeit einmalig. Ein Teil der originalen Grisaille-Glasfenster und die Fußbodenfliesen im Ostchor sind erhalten geblieben.
>>> Architektur der Zisterzienser - mit  Fenster und Fußboden (Labor RDK)

Vor 1224 sind schon Chor und Querhaus entstanden, die Fertigstellung des Ostbaus erfolgte wohl 1254 - und wirklich erstaunlich: Wirkungsgeschichtlich lassen sich die Zisterzienser- Spuren bis in die Gegenwart verfolgen: 
1527 wurde das Kloster im Zuge der Reformation 1527 aufgelöst.
Philipp I. Landgraf von Hessen (der Großmütige, 1504-1567)  ließ aus den Gebäuden (mit weiterer Nutzung der Kirche) eine Heilanstalt machen, die  sich in der Moderne zu einer großen psychiatrischen Klinik entwickelte. Außerdem ließ er dort eine systematische Armenspeisung etablieren.
Dass die Malerfamilie Tischbein von dort stammt sei deshalb besonders erwähnt, weil das Bild  des Goethefreundes Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) mit dem DIchter in der Campagna zu seinen berühmten Bildern gehört. >>> Tischbein-Ausstellung im Kloster Haina

>>> Weiteres zur Geschichte des Klosters Haina (Freunde des Klosters Haina)
>>> Zisterzienser/innnen-Klöster in Europa - 
       Ortsbeispiele und Literaturhinweise (Blog: Dialog der Religionen)

In unmittelbarer Nähe des Klosters Haina befindet sich übrigens des ehemalige Zisterzienserkloster St. Georgenberg in Frankenberg (Eder) 


Mittelschiff mit Lettner

Lettner und Ostchorfenster

Blick durch den Lettner zur Orgel und zum Westfenster

Originaler Fußboden, Fliesen mit typischer zurückhaltender Farb-Ornamentierung im Ostchor

Südliches Seitenschiff

Südliches Querschiff
 



Nördliches Querschiff - Originalfenster

Originales Grisaillefenster um 1250, Nordseite



Östlicher Kreuzgang von der Kirche her

Östlicher Kreuzgang zur Kirche hin


Ausgang zum (ehemaligen) Brunnenhaus

Klostergarten mit Rosen

Östliches Chorfenster

Ehemaliges Abtshaus

Literaturhinweise


Arnd Friedrich / 
Fritz Heinrich 
Fritz (Hg.):
Die Zisterzienser und das Kloster Haina.
Petersberg (Fulda):
Michael Imhof-Verlag  1999
, 2. Aufl.
  • ISBN-10: ‎ 3932526287 -
     
    ISBN-13 : ‎ 978-3932526282

Heinz Brandt: Das Kloster Haina :
Die Zisterzienserabtei im hessischen Kellerwald.
Verlag: Gemeinde Haina / Kloster Frankenberg-Eder
1968, 64 S. Abb.

Arnd FriedrichDas Kloster Haina
in Predigten von Arnd Friedrich. 
In Wald und Einsamkeit geborgen
Michael Imhof-Verlag 2022
160 S., Abb. --- 
ISBN 978-3-7319-1314-6
Blick ins Buch >>>


Arnd Friedrich: Kloster Haina.
 Fotos: Jutta Brüdern.
Königstein: Langewiesche Nachf.
1987, 83 S., Abb.
--- ISBN 3-7845-4600-5 ---

Landeswohlfahrtsverband Hessen /
Ev. Kirchengemeinde Haina (Hg.):
800 Jahre Haina. Kloster - Hospital - Forst.
 Kassel: LWV 1986, 156 S., Abb.
--- ISBN 3-89202-005-7 ---



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