Während die ehemaligen deutschen Zisterzienserklöster, die UNESCO-Weltkulturerbestätten Eberbach und Maulbronn immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit stehen, ist das Kloster Haina ein eher verborgenes Juwel. Und das völlig zu Unrecht, denn die frühgotische Klosterkirche von Haina hat in ihrer Architektur den zisterziensischen Geist der Einfachheit und Armut weitgehend ursprünglich bewahrt und ist für Deutschland in dieser Einheitlichkeit einmalig. Ein Teil der originalen Grisaille-Glasfenster und die Fußbodenfliesen im Ostchor sind erhalten geblieben.
>>> Architektur der Zisterzienser - mit Fenster und Fußboden (Labor RDK)
Vor 1224 sind schon Chor und Querhaus entstanden, die Fertigstellung des Ostbaus erfolgte wohl 1254 - und wirklich erstaunlich: Wirkungsgeschichtlich lassen sich die Zisterzienser- Spuren bis in die Gegenwart verfolgen:
1527 wurde das Kloster im Zuge der Reformation 1527 aufgelöst. Philipp I. Landgraf von Hessen (der Großmütige, 1504-1567) ließ aus den Gebäuden (mit weiterer Nutzung der Kirche) eine Heilanstalt machen, die sich in der Moderne zu einer großen psychiatrischen Klinik entwickelte. Außerdem ließ er dort eine systematische Armenspeisung etablieren.
Dass die Malerfamilie Tischbein von dort stammt sei deshalb besonders erwähnt, weil das Bild des Goethefreundes Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) mit dem DIchter in der Campagna zu seinen berühmten Bildern gehört. >>> Tischbein-Ausstellung im Kloster Haina
>>> Weiteres zur Geschichte des Klosters Haina (Freunde des Klosters Haina)
>>> Zisterzienser/innnen-Klöster in Europa -
Ortsbeispiele und Literaturhinweise (Blog: Dialog der Religionen)
In unmittelbarer Nähe des Klosters Haina befindet sich übrigens des ehemalige Zisterzienserkloster St. Georgenberg in Frankenberg (Eder)
Mittelschiff mit Lettner |
Lettner und Ostchorfenster |
Blick durch den Lettner zur Orgel und zum Westfenster |
Originaler Fußboden, Fliesen mit typischer zurückhaltender Farb-Ornamentierung im Ostchor |
Südliches Seitenschiff |
Südliches Querschiff |
Nördliches Querschiff - Originalfenster |
Originales Grisaillefenster um 1250, Nordseite |
Östlicher Kreuzgang von der Kirche her |
Östlicher Kreuzgang zur Kirche hin |
Ausgang zum (ehemaligen) Brunnenhaus |
Klostergarten mit Rosen |
Östliches Chorfenster |
Ehemaliges Abtshaus |
Literaturhinweise
Studien zur Kultur und Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser
(Regesta Imperii OPAC)
(Regesta Imperii OPAC)
Heinz Brandt: Das Kloster Haina :
Die Zisterziensera btei im hessischen Kellerwald.
Verlag: Gemeinde Haina / Kloster Frankenberg-Eder
1968, 64 S. Abb.
Die Zisterziensera
Verlag: Gemeinde Haina / Kloster Frankenberg-Eder
1968, 64 S. Abb.
Das Kloster Haina
in Predigten von Arnd Friedrich.
In Wald und Einsamkeit geborgen
Michael Imhof-Verlag 2022
160 S., Abb. --- ISBN 978-3-7319-1314-6
Blick ins Buch >>>
Arnd Friedrich: Kloster Haina. Fotos: Jutta Brüdern. Königstein: Langewiesche Nachf. 1987, 83 S., Abb. --- ISBN 3-7845-4600-5 --- |
Landeswohlfahrtsverband Hessen / Ev. Kirchengemeinde Haina (Hg.): 800 Jahre Haina. Kloster - Hospital - Forst. Kassel: LWV 1986, 156 S., Abb. --- ISBN 3-89202-005-7 --- |
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