Lebendige Hoffnungskraft
Immer wieder hört man den Spruch: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wie oft sind Hoffnungen zerbrochen - im privaten Leben, aber auch was die furchtbaren Kriege betrifft, die derzeit viele Länder heimsuchen. Gewaltmenschen zerstören die Hoffnungen von Millionen.
Der Petrusbrief spricht jedoch von einer lebendigen Hoffnung, einer Hoffnung, die eben zuletzt nicht stirbt, sondern bleibt. Das ist deshalb schwer zu verstehen, weil scheinbar die letzten Hoffnungen an der Pforte des Todes zerbrechen.
Offensichtlich gibt es jedoch auch Hoffnungen, die trotz unsäglichen Leidens und Todesbedrohung weiterwirken.
Der österliche Christus als Grund der christlichen Hoffnung
Der Briefschreiber sagt, dass es für solche Hoffnungen einen Grund gibt. Dieser Grund der Hoffnung ist Jesus Christus. Der Mann aus Nazareth hat sich nicht in das Leiden gedrängt, er ist ihm allerdings auch nicht ausgewichen. Das hat ihn schließlich den Kopf gekostet.
Seine Jünger und Jüngerinnen machten nach seiner Kreuzigung eine erstaunliche Erfahrung. Der Totgeglaubte lebte, er erschien ihnen und tröstete sie, gab ihnen neue Hoffnung.
Vgl. Maria Magdalena (Joh. 20,11-18), Hinter verschlossenen Türen (Joh 20,19 - 23),
Der ungläubige Thomas (Joh 2 20,24-29), Erscheinung am See Genezareth (Joh 21,1-14).
Was sich wirklich zwischen der Kreuzigung Jesu und seiner Auferstehung abspielte, wissen wir nicht, aber wir wissen, dass die österlichen Begegnungen mit Jesus den Entmutigten wieder neue Kraft gaben.
Die Taufe als Hoffnungssymbol
Im christlichen Glauben gibt es für diese Hoffnung ein schönes Symbol: Die Taufe
Der Sonntag Quasimodogeniti - auf Deutsch: Gewissermaßen als die neu geborenen Kinder - ist der alte Taufsonntag der Kirche. Er macht diese lebendige Hoffnung besonders deutlich.
Unser irdisches Leben ist in die Pole von Geburt und Tod geradezu eingezwängt.
Mit der Taufe wird jedoch ein neues Leben angekündigt, das schon im irdischen Leben beginnt und über den Tod hinausgeht.
An der Hoffnung festhalten
Das kann man allerdings nicht beweisen, aber es ist zumindest eine ermutigende Hoffnung. Ich denke, dass es sich dadurch etwas leichter leben lässt. Im Hebräerbrief (10,23) heißt es sehr schön:
Lasst uns an dem Bekenntnis der Hoffnung festhalten und nicht wanken, denn zuverlässig und treu ist der, der uns eine solche Verheißung gegeben hat.
Diese Hoffnung ist kein Gutschein, den wir nach dem Tod gewissermaßen einlösen können, ist vielmehr die Möglichkeit, gegen Leiden und Tod ermutigend praktisch zu leben.
Ich gebe zu, das ist wahrhaftig nicht einfach. Denn ein versprechen wartet auf Einlösung. Und diese Einlösung haben wir noch nicht.
Die Hoffnung "tun"
Es kommt also darauf an, wie wir als Christen die Hoffnung "tun". Nicht umsonst sagt Jesus in der Bergpredigt: Glücklich sind diejenigen, die den Frieden tun. Wir können angesichts von Gewalt und Todes nicht irgendeine Hoffnung produzieren, aber wir können diese Hoffnung versuchen, glaubwürdig leben.
Die zunehmende brutale Gewalt in unserer Gesellschaft, aber auch die im Nahen Osten und Afrika erbarmungslos geführten Kriege, können einen schon manchmal verzweifeln lassen.
Konkrete Zeichen der Hoffnung
Deshalb ist es wichtig, dagegen Zeichen der Hoffnung zu setzen, Orte zu schaffen, wo die Verfeindeten doch wieder aufeinander hören können. Unsere Kirchen haben hier ein besondere Verantwortung. Wenn wir auf den Hass in der Gesellschaft, in den sozialen Medien nur wütend reagieren, ist nichts gewonnen - im Gegenteil. Wenn wir aber gegen die Hass- und Gewaltmentalität immer wieder Angebote des Gesprächs und der Versöhnung machen, machen wir die lebendige Hoffnung glaubwürdig. Machen wir uns klar: Wo Beschimpfung, Hassmails, Mobbing, Verdrehung der Wahrheit, Fake News und Hetze zum Normalfall werden, nimmt die Gewaltspirale nur weiter zu.
Auf Hoffnung ausgerichtet sein
Der Petrusbrief macht uns klar, wir sind zur Hoffnung bestimmt, dafür steht Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene. Mit einer solchen Hoffnung sind wir ermutigt, in dem uns möglichen Rahmen Frieden zu schaffen. Und das fängt bei den kleinen Alltäglichkeiten an. Die Verkündigung einer lebendigen Hoffnung, das ist die Botschaft von Ostern. Diese Botschaft nimmt konkrete Sprache an durch uns, durch unsere Worte und Taten.
Die Menschlichkeit Gottes als Aufruf zum Hoffnungshandeln
Es ist eine Hoffnung, die die Zukunft nicht von menschlichen Kraftanstrengungen erwartet. Das bedeutet allerdings nicht, die Hände in den Schoß zu legen und das Leiden in der Welt zu bejammern. Wir sind vielmehr eingeladen aufzustehen und dem tiefen Geheimnis dessen nachzuspüren, was die Welt im Innersten zusammenhält: die Menschlichkeit Gottes, von der uns Jesus Christus erzählt hat. Sie ermutigt uns, bewusste Zeichen der Hoffnung zu setzen, Menschen zu trösten und in schweren Stunden zu begleiten.
Immer wieder hört man den Spruch: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wie oft sind Hoffnungen zerbrochen - im privaten Leben, aber auch was die furchtbaren Kriege betrifft, die derzeit viele Länder heimsuchen. Gewaltmenschen zerstören die Hoffnungen von Millionen.
Der Petrusbrief spricht jedoch von einer lebendigen Hoffnung, einer Hoffnung, die eben zuletzt nicht stirbt, sondern bleibt. Das ist deshalb schwer zu verstehen, weil scheinbar die letzten Hoffnungen an der Pforte des Todes zerbrechen.
Offensichtlich gibt es jedoch auch Hoffnungen, die trotz unsäglichen Leidens und Todesbedrohung weiterwirken.
Der österliche Christus als Grund der christlichen Hoffnung
Der Briefschreiber sagt, dass es für solche Hoffnungen einen Grund gibt. Dieser Grund der Hoffnung ist Jesus Christus. Der Mann aus Nazareth hat sich nicht in das Leiden gedrängt, er ist ihm allerdings auch nicht ausgewichen. Das hat ihn schließlich den Kopf gekostet.
Seine Jünger und Jüngerinnen machten nach seiner Kreuzigung eine erstaunliche Erfahrung. Der Totgeglaubte lebte, er erschien ihnen und tröstete sie, gab ihnen neue Hoffnung.
Vgl. Maria Magdalena (Joh. 20,11-18), Hinter verschlossenen Türen (Joh 20,19 - 23),
Der ungläubige Thomas (Joh 2 20,24-29), Erscheinung am See Genezareth (Joh 21,1-14).
Was sich wirklich zwischen der Kreuzigung Jesu und seiner Auferstehung abspielte, wissen wir nicht, aber wir wissen, dass die österlichen Begegnungen mit Jesus den Entmutigten wieder neue Kraft gaben.
Die Taufe als Hoffnungssymbol
Im christlichen Glauben gibt es für diese Hoffnung ein schönes Symbol: Die Taufe
Der Sonntag Quasimodogeniti - auf Deutsch: Gewissermaßen als die neu geborenen Kinder - ist der alte Taufsonntag der Kirche. Er macht diese lebendige Hoffnung besonders deutlich.
Unser irdisches Leben ist in die Pole von Geburt und Tod geradezu eingezwängt.
Mit der Taufe wird jedoch ein neues Leben angekündigt, das schon im irdischen Leben beginnt und über den Tod hinausgeht.
An der Hoffnung festhalten
Das kann man allerdings nicht beweisen, aber es ist zumindest eine ermutigende Hoffnung. Ich denke, dass es sich dadurch etwas leichter leben lässt. Im Hebräerbrief (10,23) heißt es sehr schön:
Lasst uns an dem Bekenntnis der Hoffnung festhalten und nicht wanken, denn zuverlässig und treu ist der, der uns eine solche Verheißung gegeben hat.
Diese Hoffnung ist kein Gutschein, den wir nach dem Tod gewissermaßen einlösen können, ist vielmehr die Möglichkeit, gegen Leiden und Tod ermutigend praktisch zu leben.
Ich gebe zu, das ist wahrhaftig nicht einfach. Denn ein versprechen wartet auf Einlösung. Und diese Einlösung haben wir noch nicht.
Die Hoffnung "tun"
Es kommt also darauf an, wie wir als Christen die Hoffnung "tun". Nicht umsonst sagt Jesus in der Bergpredigt: Glücklich sind diejenigen, die den Frieden tun. Wir können angesichts von Gewalt und Todes nicht irgendeine Hoffnung produzieren, aber wir können diese Hoffnung versuchen, glaubwürdig leben.
Die zunehmende brutale Gewalt in unserer Gesellschaft, aber auch die im Nahen Osten und Afrika erbarmungslos geführten Kriege, können einen schon manchmal verzweifeln lassen.
Konkrete Zeichen der Hoffnung
Deshalb ist es wichtig, dagegen Zeichen der Hoffnung zu setzen, Orte zu schaffen, wo die Verfeindeten doch wieder aufeinander hören können. Unsere Kirchen haben hier ein besondere Verantwortung. Wenn wir auf den Hass in der Gesellschaft, in den sozialen Medien nur wütend reagieren, ist nichts gewonnen - im Gegenteil. Wenn wir aber gegen die Hass- und Gewaltmentalität immer wieder Angebote des Gesprächs und der Versöhnung machen, machen wir die lebendige Hoffnung glaubwürdig. Machen wir uns klar: Wo Beschimpfung, Hassmails, Mobbing, Verdrehung der Wahrheit, Fake News und Hetze zum Normalfall werden, nimmt die Gewaltspirale nur weiter zu.
Auf Hoffnung ausgerichtet sein
Der Petrusbrief macht uns klar, wir sind zur Hoffnung bestimmt, dafür steht Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene. Mit einer solchen Hoffnung sind wir ermutigt, in dem uns möglichen Rahmen Frieden zu schaffen. Und das fängt bei den kleinen Alltäglichkeiten an. Die Verkündigung einer lebendigen Hoffnung, das ist die Botschaft von Ostern. Diese Botschaft nimmt konkrete Sprache an durch uns, durch unsere Worte und Taten.
Die Menschlichkeit Gottes als Aufruf zum Hoffnungshandeln
Es ist eine Hoffnung, die die Zukunft nicht von menschlichen Kraftanstrengungen erwartet. Das bedeutet allerdings nicht, die Hände in den Schoß zu legen und das Leiden in der Welt zu bejammern. Wir sind vielmehr eingeladen aufzustehen und dem tiefen Geheimnis dessen nachzuspüren, was die Welt im Innersten zusammenhält: die Menschlichkeit Gottes, von der uns Jesus Christus erzählt hat. Sie ermutigt uns, bewusste Zeichen der Hoffnung zu setzen, Menschen zu trösten und in schweren Stunden zu begleiten.
Reinhard Kirste
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