Mittwoch, 16. Februar 2022

---- Bernhard von Clairvaux (ca. 1090-1153) --------------- Gott in sich entdecken (aktualisiert)



Bernhard von Clairvaux  in einer Handschrift
des Hochmittelalters (Wikipedia)


Der Mensch braucht
keine Meere zu überqueren,
keine Wolken zu durchdringen
oder die Alpen zu überschreiten.
Du brauchst
keinen weiten Weg zu machen,
sage ich.

Geh deinem Gott entgegen,
indem du in dich gehst.

Denn das Wort ist dir nahe,
es ist in deinem Mund
 und in deinem Herzen.

Freie Übersetzung (R. Kirste)



Du brauchst, o Mensch, nicht Meere zu überqueren;
es ist nicht nötig, Wolken zu durchdringen
oder Berge zu übersteigen.
Kein weiter Weg, sage ich, wird dir gezeigt:
Geh nur in dich und begegne dort deinem Gott!
Denn ‚das Wort ist dir nahe,
es ist in deinem Mund und in deinem Herzen’ (Röm 10,8).“

Übersetzung nach der Ausgabe: Bernhard von Clairvaux: Sämtliche Werke,
lateinisch-deutsch, Bd. VII  - (Hg.. Gerhard B. Winkler). Innsbruck: Tyrolia 1996, S. 73f:
Aus der ersten Adventspredigt (entstanden zwischen 1138 und 1145)

Typische Passsituation
(
Col du NoyerDépartement Hautes-Alpes
) -
wikipedia: Gebirgspass
Lateinischer Text

Non te oportet, o homo, maria transferare;
non penetrare nubes,
non transalpinare necesse est.
Non grandis, inquam, tibi ostenditur via:
usque ad temetipsum occurre Deo tuo.
Prope est enim verbum in ore tuo
et in corde tuo.”
Der Text auch in Migne:
Patrologia Series Latina 1,10 PL 183,40A




Peter Helbich (Hg.):
Im Garten des Herzens.
Texte und Gebete von Bernhard von Clairvaux mit Bildern aus dem Münster zu Heilsbronn.
Lahr: Kaufmann 1989, 32 S., Abb.


Informationen zu
Bernhard von Clairvaux

  • Bernhard von Clairvaux (1090-1153)
    Zum 850. Todestag
    Was ein Papst erwägen muss
    (De consideratione)

    Übertragen von Hans Urs von Balthasar.
    Einsiedeln (CH): Johannes-Verlag 1985, 162 S.
    Dieser Text auch in:
    Gerhard B. Winkler (Hg.): Bernhard von Clairvaux. Sämtliche Werle Lateinisch-Deutsch, Bd. I.
    Mit Unterstützung der ARGE St. Bernhard
    Innsbruck-Wien: Tyrolia 1990, S. 625-841
                   
Joachim Werz: Bernhard von Clairvaux
auf der Bühne der Jesuiten
Edition und Übersetzung
der 'Divi Bernardi Tragicomœia'
aus dem Kölner Gymnasium Tricoronatum
     Reihe: Klosterwelten,
     Religiöses Leben seit der Frühen Neuzeit
, Bd. 2
     Münster: Aschendorff 2021, 255 S.

       --- ISBN 978-3-402-23024-4 ---               


Weitere Informationen des Verlags

Bernhard von Clairvaux (* 1090; † 1153) zählt zu den großen Theologen und Mystikern des Mittelalters. Nicht nur seine zahlreichen Schriften, sondern auch seine Vita, sein politisches Kalkül und sein charismatisches Wirken wurden in den Jahrhunderten nach seinem Tod auf verschiedene Weise rezipiert. Erstmals wird die theatrale Inszenierung des Zisterziensers durch den 1534 gegründeten Jesuitenorden untersucht. Ausgangspunkt bildet ein fragmentarisch überliefertes studentisches Manuskript, das Zugang zu einem bis dato unbekannten Spieltext eines Kölner Jesuitenschauspiels über Bernhard von Clairvaux ermöglicht.

Für die Jesuiten, die in Köln das Gymnasium Tricoronatum leiteten, war das Theaterspiel ein wichtiges Mittel zur Erziehung und Formierung der Jugend sowie zur Unterweisung der Gläubigen. Die Berufung und das Charisma Bernhards eigneten sich in besonderer Weise, um auf der Bühne diese Ziele umzusetzen.

Im Zentrum stehen Edition und Übersetzung der
 ‚Divi Bernardi Tragicomoedia‘. Zudem legt der Band erstmals ein chronologisch geordnetes Repertorium der in Köln aufgeführten Jesuitenschauspiele vor. Auf diese Weise liefert die vorliegende Studie einen spezifischen Beitrag zur frühneuzeitlichen Theater- sowie Ordensgeschichte und dokumentiert einen zentralen Bereich des pastoralen Wirkens der Kölner Jesuiten.

Über den Autor

Joachim Werz, Dr. theol., leitet die Forschungsstelle „Ordensgeschichte seit der Frühen Neuzeit“.








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