Es gab einige Anfragen, ob bei muslimischen Ritualen Kerzen benutzt werden dürfen:
Da der Islam in einer Zeit entstand, in der man für die Beleuchtung nur Kerzen und Öllampen kannte, sind sie die selbstverständlichen Beleuchtungsmittel. Sie haben keine liturgische Bedeutung.
Da der Islam in einer Zeit entstand, in der man für die Beleuchtung nur Kerzen und Öllampen kannte, sind sie die selbstverständlichen Beleuchtungsmittel. Sie haben keine liturgische Bedeutung.
Vielleicht wurden Kerzen auch deshalb nicht bei islamischen Gebeten und religiösen Festen benutzt, weil dies für die christlichen Gottesdienste bis heute typisch ist.
Die generelle (orthodoxe) Meinung zu Kerzen ist, dass alles was nicht
"haram" (unrein) ist, gebraucht werden darf. Allerdings muss alles vermieden werden, was einen Rausch erzeugen
könnte.
(vgl. die Meinung des auch in den arabischen Medien sehr präsenten Theologen Jusuf al-Qaradawi: Erlaubtes und Verbotenes im Islam (München: SKD-Bavaria 1989, S. 68)
(vgl. die Meinung des auch in den arabischen Medien sehr präsenten Theologen Jusuf al-Qaradawi: Erlaubtes und Verbotenes im Islam (München: SKD-Bavaria 1989, S. 68)
Aber dem Islam waren bereits in den Anfängen auch Räucherkerzen bekannt.
Vgl. dazu auf der Webseite Islam-Fatwa: Benutzung von Parfüm und Räucherkerzen, besonders im Ramadan
In drei Hadithen (Aussprüche des Propheten Mohammed und einiger anderer) wird deutlich gemacht, dass Kerzen nicht unnötig angezündet werden sollen, gerade auch bei Feierlichkeiten (aus "Islamische Datenbank", abgerufen 24.06.2015). Hier spielt das Sparsamkeitsgebot eine Rolle.
Bei Muslimen in Deutschland scheint es allerdings erhebliche Unsicherheiten zu geben, wie diese Blogeinträge zeigen.
Der islamische Vertreter Murat Aslanoglu begann beim Iftar-Empfang der württembergischen Landesregierung am 22.09.2008 seine Rede mit diesem Zitat: "Eine Kerze verliert nichts von ihrem Licht,
wenn sie andere Kerzen ansteckt."
Sie stammt von dem berühmten Mystiker Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207-1273).
Das Gottesdienst-Ritual des "Universellen Sufi-Ordens" von Hazrat Inayat Khan wird sicher von
orthodoxen Muslimen abgelehnt:
Dort stehen auf
dem Altar sieben Kerzen, sechs für die Weltreligionen
des Hinduismus,
Buddhismus, Zoroastrismus, Judentum, Christentum
und
Islam und eine Kerze in der Mitte für "alle Religionen, der Welt
bekannt oder
unbekannt."
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