Samstag, 22. Juni 2024

Jainismus - indische Religion der Gewaltlosigkeit (aktualisiert)

Die Symbole der Jains: hier

Im 6./5. Jahrhundert v. Chr.  entsteht der Jainismus - die Religion der Jainas/Jains - etwa parallel zum Buddhismus  in Indien.
Das Wort kommt von "Jaina = Sieger.
Als Gründer gilt übewiegend der fast mythische "Furtbereiter" Tirthankara Rishabha. Der von manchen auch als Gründer des Jainismus angesehenene Vardhama (= "großer Held" - Mahavira) dürfte eher zu den folgenden Reformern gehören.
Er lebte wahrscheinlich von 599 - 527 v. Chr.). 

Nicht so einflussreich wie der Buddhismus - ist diese Religion besonders durch ihr strenges Prinzip des "Ahimsa" (das Nicht-Verletzen auch des geringsten Lebewesens) bekannt geworden. Das kommt besonders in dem Asketen Gomateshavara (auch Gommata oder Bahubali genannt) zum Ausdruck, der als "Luftbekleideter" um der konsequenten Durchsetzung der Gewaltfreiheit völlig nackt lebte. Berühmt ist in diesem Zusammenhang die Tempelanlage im südindischen Shravanabelagola mit einer
18 Meter hohen Statue von

Rishabha, der "Furtbereiter" des Jainismus (Foto: IRB)

Der Jainismus gehört also zu den indischen Reformreligionen, die konsequent für die "Ehrfurcht vor dem Leben" eintreten und darum auch jegliche Gewalt und das Töten selbst des kleinsten Tieres ablehnen. Sie sind also auch nicht nur Vegetarier, sondern auch überwiegend Veganer.

Diese im Westen nicht so bekannte asketische Religion hat sich bis heute in Indien erhalten und zählt etwas mehr als vier  Millionen Anhänger.
 

 Der Zeitrhythmus der Jainas wird dadurch bestimmt, dass sich zwei Weltperioden ewig ablösen. Die Jainas beginnen ihre Zeitrechnung  mit dem Todesjahr Mahaviras ( = 527 v. Chr.). Im Jahr 2000 n. Chr. begann (in der Berechnung der Sonnenjahre)
 das Jahr 2527 der Mahavira Nirwana-Ära.

Peter Flügel / Heleen De Jonckheere / Renate Söhnen-Thieme, Renate, eds. (2023):
Pure Soul: The Jaina Spiritual Traditions. London: Centre of Jaina Studies, SOAS.


Ausstellung Museum Rietberg - Zürich -  (18.11.2022-30.04.2023) --- Mit Fotos und Begleitinformationen ---

Katalog zur Ausstellung:  «Jain sein – Kunst und Kultur einer indischen Religion» (18.11.2022–30.4.2023)
Hg.:  Johannes Beltz, Michaela Blaser, Marion Frenger, Patrick Felix Krüger, Harsha Vinay
Berlin: Hatje Cantz, 2022, 184 S., 70 Illustr. ---  ISBN 978-3-7757-5349-4
Verlagsinformation >>>  Leseprobe + 12 Bilder >>>

Foto: Skulptur des Suparśvanātha ---  Jainism - wikipedia.en

Patrick Felix Krüger: Jainismus
Eine indische Religion der Gewaltlosigkeit

Stuttgart: Reclam 2022, 222 S. 14 Abb.
 --- ISBN: 978-3-15-014314-8 --- 

Feste
  • Mastakabhiseka - Salbung des Kopfes des mythischen Bahubali,
    der als erster die Befreiung erreichte
  • Paryushana-Parva - Große Fastenperiode
  • Mahavira Jayanti: Geburtstag von Mahavira
    mit dramatischen Aufführungen aus seinem Leben
  • Diwali / Divali (parallel zum Hinduismus)
King Siddharta listens to an astrologer forecast — the conception and birth of his son, the Jina Mahavira:
Folio from a Kalpasutra manuscript; late 14th century: Source: 
Home - The Metropolitan Museum of Art (metmuseum.org)
Aus der Einladung zur 2. Internationalen Jain-Konferenz, 19.-22. März 2021 (Webinar)


Die Heiligen Orte der Jainas sind beeindruckende Pilgerstätten.
Dazu gehören u.a. 

Tempelkomplex von Shravanabelagola in Südindien (Wikipedia)
 

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