Freitag, 21. Dezember 2018

Remaking Indonesia - Kulturelle und spirituelle Möglichkeiten durch interreligiöse Begegnungen

Islamische Staatsuniversität Sunan Kalijaga
in Yogyakarta, Java, Indonesien
 
Die Islamische Staatsuniversität Palembang, in Zusammenarbeit mit dem Center for Religion and Science der Islamischen Staatsuniversität Sunan Kalijaga in Yogyakarta (Java) lud zu einer internationalen Konferenz vom 9.-12. Oktober 2018 ein:


GLOBALIZATION, RELIGION, MULTICULTRALISM,
and DEMOCRACY

Dazu sollten Erfahrungsberichte und grundsätzliche Orientierungen nicht nur aus Indonesien und Südostasien, sondern auch aus dem Mittleren Osten und aus Europa eingebracht werden.
Im Einladungsschreiben hieß es dazu:"The conference participants are selected based on the necessity priorities of basic information on Religions/Islam and democracy in Indonesia. This aims at establishing inclusive and tolerant diversity pattern in Indonesia. Key issues discussed at the seminar are as follows. (a) Globalization, Multiculturalism and Democracy: Perspectives; (b) Globalization, Religion and Multiculturalism at western countries; (c) Globalization, Religion and Multiculturalism in Middle East; (d) Globalization, Religion and Multiculturalism experiences in Indonesia; (e) The role of Religion Communities in improvement of religious life in Indonesia." 

Die einzelnen Schwerpunkte kamen neben den Vollversammlungen in Seminaren unter verschiedenen Themen zur Sprache.
Im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit bei "United Religions Initiative" (URI) der Niederlande wurde auch Drs. Ari van Buuren (Amsterdam) gebeten, im Rahmen des Seminars Spirituality in Healthcare Services and Education ausführlich den folgenden Themenbereich anzusprechen:  

Teaching Spirituality
 to Health Care Students and Professionals: 
What Should Be Taught and How to Evaluate?

Der Beitrag von Drs. Ari van Buuren in englischer Sprache: hier

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Information zum Gesamtrahmen des Seminars

Introduction/Einführung

The technological advances of the past century tended to change the focus of medicine from a caring, service oriented model to a technological, cure-oriented model. Technology has led to phenomenal advances in medicine and has given us the ability to prolong life. However, in the past few decades physicians have attempted to balance their care by reclaiming medicine's more spiritual roots, recognizing that until modern times spirituality was often linked with health care. Spiritual or compassionate care involves serving the whole person—the physical, emotional, social, and spiritual. Such service is inherently a spiritual activity. Rachel Naomi Remen, MD, who has developed Commonweal retreats for people with cancer, described it well:
Helping, fixing, and serving represent three different ways of seeing life. When you help, you see life as weak. When you fix, you see life as broken. When you serve, you see life as whole. Fixing and helping may be the work of the ego, and service the work of the soul.
Serving patients may involve spending time with them, holding their hands, and talking about what is important to them. Patients value these experiences with their physicians. Therefore, it is important for all health-related educational institution to teach and train their students in spirituality. In the SKDI (Indonesian Standard of Physicians’ Competences), spirituality is one of the core competences under the Noble Professionalism competence. This workshop is intended to achieve the above goals.

Objectives: To increase awareness of spirituality services in health care stitution. To refine the existing spirituality education in health-related educational institution, in both undergraduate and postgraduate level. 

Participants: Hospital management and spiritual care (Academic Health System), Health-related educational institution (Medicine, Nursing, Public Health, etc).

Schedule/Programm

Time
Activity
Speaker/Moderator
09.00 – 09.15
Opening Ceremony
Dean of FKKMK UGM
09.00 – 09.05
Director of Center for Bioethics and Medical Humanities
Prof. Yati Soenarto
09.05 – 09.15
Sardjito Hospital
Dr. dr. Darwito, SH., SpB(Onk)
09.15 – 10.15
Spirituality in Health Care
Drs. Ari Van Buuren
10.15 – 10.30
Discussion
Moderator:
Prof. Syafaatun Al Mirzannah
10.30 – 10.45
Morning Break

10.45 – 11.30
Teaching Spirituality to Health Care Students and Professionals: What Should Be Taught and How to Evaluate?
Drs. Ari Van Buuren
11.30 – 11.45
Discussion
Moderator: Dr. Kusmaryanto
11.45 – 13.00
Lunch

13.00 – 14.00
Workshop
Strategy to Increase Spirituality in Healthcare Services and Teaching
Facilitator:
Dr. Gamayanti, M.Si
Dr. dr. Probo Suseno, SpPD-KGer, FINASIM
14.00 – 15.00
Group Presentation and Feedback

15.00
Feedback





Sonntag, 16. Dezember 2018

Säkularer Staat und Islam - eine Herausforderung für moderne Gesellschaften - nicht nur in Zentralasien

Ala-Too-Platz in Bischkek, Kirgisistan
Die Staatskommission für Religiöse Angelegenheiten der Kirgisischen Republik (Kirgistan/Kirgisistan)
hat im November 2018 ihre zweite internationale Konferenz veranstaltet.

Sie fand unter der Schirmherrschaft des Präsidenten statt.
Das Thema war: "Islam in a Modern Secular State". Im sich säkular verstehenden zentralasiatischen Staat ist die Mehrheit der Bevölkerung muslimisch. Die Konferenz hatte in diesem Zusammenhang das Ziel, gegenwärtige Probleme anzusprechen und für eine Harmonisierung der muslimischen Gesellschaften einzutreten. Außerdem sollte die Wirksamkeit demokratischer Regierung in der religiösen Sphäre verbessert werden. Nur so kann man Radikalisierungen und weit verbreitete extremistische Ideen eindämmen.

Islam in a Modern Secular State
Internationale Konferenz in Bischkek/Kirgistan 14./15. November 2018
Bericht von Prof. Dr. Johannes Lähnemann, Goslar

Es ist erstaunlich: Da lädt ein kleines zentralasiatisches Land, das sich gemäß seiner Verfassung als modern und säkular versteht, zum zweiten Mal zu einer großen Konferenz ein, in der es darum geht, wie der Islam sich konstruktiv in das moderne demokratische Staatswesen integrieren lässt - in voller Anerkennung der Menschenrechte und besonders der Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Es sind insgesamt 140 Teilnehmende aus 20 Staaten in Asien, Europa und Amerika vertreten, in denen jeweils - in z. T.  sehr verschiedener Weise - die gesellschaftliche Präsenz des Islam eine wichtige Rolle spielt. Der größte Kreis kommt aus den zentralasiatischen Republiken, den Nachbarn von Kirgistan, sowie der russischen Föderation. Aber auch die stark muslimisch geprägten Länder Türkei, Iran, Afghanistan, Malaysia und Indonesien sind dabei, aus Europa Österreich, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Schweden. Kirgistan und seine Nachbarn befinden sich in der nachsowjetischen Ära in neuen Prozessen der Identitätsbildung: Neben den Gruppen, die sich nichtreligiös verstehen, gibt es ein religiöses „Wiedererwachen“, besonders im Islam, aber auch in der orthodoxen Kirche. Wie können sie in positiver Weise zum Gemeinwesen beitragen, wie ist dem auch auftauchenden extremistischen Islamismus entgegen zu wirken und vorzubeugen? Wie lassen sich Wege erschließen, dem Islam hinsichtlich seiner fundamentalen Glaubensgrundlagen und seiner religiös-kulturellen Vielfalt gerecht zu werden und gleichzeitig seine Kompatibilität mit einem modernen säkularen Staatswesen zu fördern? Die staatliche kirgisische Kommission für religiöse Angelegenheiten, die quasi die Rolle eines Religionsministeriums wahrnimmt, hat dazu in Zusammenarbeit mit der Vertretung der Vereinten Nationen in Khirgistan und der Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE) ein Programm vorbereitet, das sich neben Grundlagenbeiträgen zu Islam und Demokratie vor allem auf drei Inhalts- und Aufgabenbereiche konzentrierte: 1) die Bildungsfragen im Blick auf Schule und außerschulisches Lernen, 2) die Behandlung von religiösen Fragen in Medien und Internet, 3) die Rolle religiöser Frauen - und dabei auch der Jugend - in der Gesellschaft. Von deutscher Seite hat sich das Außenministerium über sein Referat Religion und Außenpolitik in Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft in Bischkek aktiv in die Vorbereitung und die Vermittlung von Experten eingebracht, vor allem für die Bereiche der Bildung und der Medien.
Es wurde eine prall gefüllte, ja überfüllte Konferenz:
58 Einzelbeiträge in 1 1/2 Tagen -
eine reiche, aber auch überwältigende Vielfalt.
Und dass die vorgesehene Zeit für Diskussionen schmilzt, wenn pro Referent und Referentin maximal 10 Minuten vorgesehen sind, die dann doch nicht immer eingehalten werden, kann nicht verwundern. Es war eine gute Absicht, möglichst viele Teilnehmende mit ihren jeweiligen Erfahrungen, Forschungen und Perspektiven zu Wort kommen zu lassen - verbunden mit der Ankündigung, die ausgeführten „Reports“ dann in einem Tagungsband zu versammeln, wie es schon bei der ersten Konferenz 2017 geschah.
Hier können nur zwei Beiträge kurz skizziert werden, die als kennzeichnend für jeweils größere Erfahrungsbereiche stehen, um dann einige generelle Beobachtungen anzuschließen und schließlich den spezifischen Beitrag aus Deutschland zur Sprache zu bringen:
·       Der Beitrag von Asel Erkebolatovna Kuzembaeva (The Head of the Department of Religious Expertise and Interaction with Religious Education Organizations, Committee of Public Consent, Ministry of Social Development of the Republic of Kazakhstan) kann als beispielhaft für die Problemsicht in den zentralasiatischen Republiken gelten: Bei bestimmten Gruppen junger Muslime finden sich extremistische Überzeugungen, für die sie in den Social Media indoktrinierende Bestätigung und Verstärkung erfahren. Demgegenüber erweist sich eine Aufklärungsarbeit als unerlässlich, bei der das Prinzip „Null Toleranz gegenüber Extremismus“ gelten müsse. Methodisch braucht es dazu humanistisch orientierte, aufklärende Arbeit, müssen die Traditionen, gerade auch die spirituellen Traditionen,  in diesem Sinne interpretiert werden. Respekt müssen alle erfahren können - „Gläubige“ wie „Nichtgläubige“. Diesen Grundeinsichten steht eine ernüchternde Bildungsrealität gegenüber: eine Ausbildung der Lehrkräfte, in der die Religions- und Weltanschauungsthematik bislang marginalisiert ist, Geistliche, bei denen weitgehend nur die frontale Weitergabe von Religionsinhalten gängig ist, Unterrichtsmittel, die erst in allerersten Anfängen der Pluralität Aufmerksamkeit widmen.
·       Für den europäischen Bereich war der Beitrag des aus Schweden stammenden Jonas Otterbeck (jetzt Professor am Institute for the Study of Muslim Civilisations, Aga Khan University, United Kingdom) über „Identification of Young Muslims in Scandinavian Society“ besonders aufschlussreich. Auf Grund empirischer Untersuchungen konnte er für junge Muslime in Skandinavien feststellen, dass es sich um wachsende Gruppen mit vielfältigem Migrationshintergrund handelt. Überwiegend gehören sie zum ärmeren Teil der Bevölkerung. Migration bedeutet dabei „disruption“: Sprache, Kultur, religiöse Formen und Traditionen erfahren Abbrüche. Die Untersuchungen belegen, dass für die Jugendlichen der Glaube an Gott weitestgehend selbstverständlich ist, nicht aber die regelmäßige religiöse Praxis: Beten wird gelegentlich ausgeübt, Fasten im Ramadan ist populär. Die ältere Generation hat ihre Traditionen importiert, Moscheen gebaut, wie sie in ihren Herkunftsländern stehen; insgesamt ist eine nostalgische Atmosphäre vorherrschend. Ihre Sprache ist nicht die Sprache der Kids. Im Unterschied zu England, wo die Entwicklung längst weiter fortgeschritten ist, gibt es erst bei einem Teil der Muslime Wege zu einer progressiven Praxis. Für Viele ist der Islam vor allem mit seinen kulturellen Ausprägungen wichtig. Und dann gibt es eine kleinere Gruppe reaktionärer Jugendlicher und unter ihnen auch einen prozentual geringen Anteil gewaltbereiter junger Menschen. Der Weg in die Zukunft bedarf einer konstruktiven Weiterentwicklung muslimischer Traditionen in einem pluralen, die Lebenswelt der Jugendlichen ernst nehmenden Umfeld. - Ergänzend sei auf einen weiteren bemerkenswerten Beitrag aus Europa hingewiesen, eingebracht von Hans Bronte, Bürgermeister der Vilvord-Provinz in Belgien, in der es besonders viele jugendliche Rückkehrer gibt, die sich dem IS angeschlossen hatten und nun der Betreuung in einem schwierigen Prozess der Resozialisierung bedürfen.

·       Ganz überwiegend kamen Teilnehmende aus Kirgistan und den umgebenden zentralasiatischen Staaten zu Wort. In allen drei Themenbereichen - Bildung, Medien, Frauen - war der aufklärerische und emanzipatorische Impetus der aktiv im Dialog mit Religionsfragen Engagierten sichtbar. Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden waren Frauen. Neben vier kirgisischen Referentinnen brachte sich hier Sharifah Hayaati Binti Ismail als Professorin aus Malaysia ein. Angefragt wurde immer wieder eine traditionelle, frontale und rezeptive Glaubensvermittlung, die überkommene Rollenverteilung der Geschlechter und die Frage, wie dem über die Social Media verbreiteten extremistischen Virus begegnet werden kann. Besondere Leistungen wurden den simultan Übersetzenden  (Kirgisisch, Russisch, Arabisch, Englisch wurden angeboten) abverlangt. Abgesehen davon, dass die Qualität der Übersetzungen schwer zu kontrollieren war, tauchte eine Grenze auf, als Tahir Mehtioglu von der türkischen Behörde für religiöse Angelegenheiten nur auf Türkisch kommunizieren konnte und dafür keine Übersetzung vorgesehen war. Angesichts der engen Beziehungen zwischen der Türkei und den asiatischen Republiken und ihrer sprachlichen Nähe war das ein deutliches Defizit. Immerhin war das Video, das parallel zu dem Referat lief, mit englischen Titeln unterlegt - und es wurde sichtbar, wie hier eine positivistische Propaganda für das türkische offiziell „säkulare“, inzwischen aber religiös dominierte Modell vorgeführt wurde - mit vielen Aufnahmen von großen religiöser Versammlungen, Gebetsvollzügen, glänzenden Bildern riesiger Moscheen, aber auch sozialen Aktivitäten.
·       Die Beiträge aus Deutschland wurden besonders aufmerksam verfolgt. Sie ergänzten sich organisch:
Lothar Kuld bot eine klare Übersicht über die Grundlagen und Ausformungen des Religionsunterrichts in Deutschland mit seiner Verankerung im Grundgesetz, der Zusammenarbeit von Staat und Religionsgemeinschaften hinsichtlich der inhaltlichen Bestim-mungen und der pädagogischen Profile. Die Herausforderungen der plural zusammengesetzten Schülerschaft spielen inzwischen bei dem traditionell konfessionellen Religionsunterricht ebenso eine Rolle wie bei Ethik/Philosophie als Ersatz-. oder Alternativfach, aber auch dem Hamburger Modell eines „Religionsunterrichts für alle“ und dem ethisch-religionskundlich ausgerichteten Fach „Lebenskunde, Ethik, Religion“ (LER) in Brandenburg.
Die Grundfrage, inwieweit Religionsunterricht überwiegend informativ angelegt sein soll oder doch auch die Begegnung mit gelebter Religion einschließen sollte, erwies sich in den Gesprächen mit den Teilnehmenden aus Kirgistan und seinen Nachbarländern als besonders relevant. Mein Beitrag war, das deutsche Modell in den Kontext europäischer Entwicklungen hinein zu stellen, die ich im Kontext der Untersuchungen in der Ständigen Kommission für Friedenserziehung der Bewegung „Religions for Peace“ beobachten konnte. Ein Ergebnis dabei war, dass in nahezu allen europäischen Ländern die Einsicht wächst, dass Religion Teil der öffentlichen Erziehung sein sollte:
- zur Vermittlung notwendiger Kenntnisse
  über das kulturell-religiöse Erbe des Kontinents
- zur Orientierung über die religiös verwurzelten Werte
  und Ethik für das persönliche Leben wie auch für die Gesellschaft
- zur Reflexion über Lebenssinn und Lebensziele im Licht
  der Schriften, Traditionen und spirituellen Praxis der Religionen
-  für eine Erziehung zu Toleranz und zur Vorbeugung
   gegenüber falschen Vorurteilen – durch authentische Information
   über und – wenn eben möglich –
   in der Begegnung mit verschiedenen gelebten Religionen.


Ich sprach aber auch die Notwendigkeit wie die Schwierigkeiten beim Aufbau eines islamischen Religionsunterrichts in Deutschland an.
Die Koordinaten dafür hat Tuba Isik in ihrem Beitrag klar umrissen: die Rolle der islamischen Gemeinschaften, die Entwicklung einer islamischen Theologie an der Universitäten, die Ausbildung von Religionslehrkräften, von Imamen, von sozial-diakonischer wie von allgemeiner kommunaler Arbeit. Da ist Vieles erst in den Anfängen, aber im Vergleich zu den Ansätzen in den zentralasiatischen Republiken erheblich weiter bedacht und vorstrukturiert.
Zrinka Stimac hat sich in den Arbeitsbereich Medien eingebracht und die Relevanz religiöser und interreligiöser Schulbucharbeit vor dem Hintergrund der weltweiten Erfahrungen und Expertisen des Georg Eckert-Instituts Braunschweig entfaltet. Ihre Recherchen spiegeln deutlich die konzeptionelle Differenz zwischen einem „Lernen über“ und einem „Lernen von“ Religionen, wobei das erstere seine Plausibilität auch in einem laizistischen Kontext erweist, während beim Zweiten davon ausgegangen wird, dass bei einer echten Begegnung mit den Religionen eine Tiefendimension erreicht werden kann, die sich für persönliche und gemeinschaftliche Lebensorientierung als relevant erweist.
Im europäischen Zusammenhang bestimmt das auch die Diskurse, in die der Europarat, die UNESCO und die OSCE involviert sind.
Intensiv diskutiert wurde der Entwurf für ein „Final Statement“, das als Vorlage für eine Resolution der Konferenz verteilt wurde. In ihm werden Standards formuliert, die sich in den großen interreligiösen Bewegungen wie Religions for Peace (RfP) oder der International Association on Religious Freedom (IARF), aber auch in den europäischen Entschließungen wie den Toledo Guiding Principles und den Signposts (wesentlich inspiriert durch den Religionspädagogen Robert Jackson (University of Warwick, UK) niedergeschlagen haben - hier nun ausdrücklich auf den Islam bezogen: dass die Integration der Religion in die Zivilgesellschaft von den Grundsätzen des Respekts, der Toleranz, der friedlicher Koexistenz und dem Wert des interreligiösen Dialogs geprägt sein müsse.
Die Bewahrung und der Schutz vor destruktiven und extre-mistischen Ideologien wird als gemeinsame Herausforderung für die Religionen wie für die demokratischen staatlichen Instanzen ausgesprochen. Gerechtigkeit und Gleichberechtigung, die Über-windung von Diskriminierungen und der Einsatz für Freiheit und Menschenrechte bedürfen dazu einer Verbesserung der Bemühung um Bildung und religiöse
  Sprachfähigkeit.Gerade darauf beziehen sich dann die Empfehlungen des Statements, die gezielt auch die notwendige Kommunikation im Bereich des Internets und der Social Media ansprechen.
Es ist deutlich, dass die Realität noch sehr hinter diesen Erfordernissen hinterher hinkt, zumal eine pädagogische Erneuerung innerhalb der Religionsgemeinschaften noch ansteht, aber auch das öffentliche Bildungssystem erst wenige Ansätze zu aufgeklärter religiöser Bildung aufweist.
Gleichwohl erscheint die grundlegende Verständigung auf die genannten Prinzipien als ein wichtiger Schritt, an dem man sich bei der anstehenden praktischen Aufbauarbeit orientieren kann.
Die Diskussion während der Abschluss-Sitzung der Konferenz erbrachte noch einige Modifikationen, die aber nicht die Substanz des Papiers verändern dürften. Bedenkenswert erschien vor allem der Einwand von Ednan Aslan/Wien, man müsse im Titel eigentlich von einem demokratischen statt nur von einem modernen säkularen Staat sprechen, da Säkularität nicht per se die notwendige Demokratie-, Menschenrechts- und Pluralitätsfähigkeit einschlösse. Es ist davon auszugehen, dass das überarbeitete Statement den Konferenz-Teilnehmenden entsprechend übermittelt und als „Resolution“ veröffentlicht werden wird.
Nach der durch die Überfülle der Beiträge während der Konferenz gezwungenermaßen eher rezeptiven Partizipation war es sehr befriedigend, dass wir Teilnehmenden aus Deutschland zusammen mit Botschafterin Monika Iwersen und ihrer Vertreterin Irja Berg noch einen Nachmittag hatten, an dem wir uns in kleinerem Kreis direkt in den Räumen der staatlichen Kommission für religiöse Angelegenheiten mit kirgisischen Kollegen (nur einer Kollegin!) austauschen konnten. Uns wurde von einem ersten Modellversuch für Religionsunterricht im Bereich von Sekundarschulen und ersten Schulbucharbeiten berichtet, worüber aber keine näheren inhaltlichen Informationen geboten werden konnten. Sie sehen offenkundig eine im Wesentlichen kognitive Beschäftigung mit den Religionen vor, schließen allerdings wohl auch Besuche bei den Religionsgemeinschaften ein. Ein kirgisischer Kollege, der bei einem Besuch in Deutschland Unterrichtsmaterial über den Islam bereits in der Grundschule gezeigt bekam, zeigte sich davon beeindruckt, wie hier Kindern auch in jüngerem Alter Religionskenntnisse elementar nahe gebracht werden können. Es bestand großes Interesse, mehr über die Bildungsentwicklungen im Blick auf den Islam in Deutschland zu erfahren. Ich selbst erläuterte, dass jeder gute Unterricht die kognitive („Wissens“-) Ebene, aber auch die existentielle („Lernen für das Leben“) und die soziale („Lernen für die Gemeinschaft“) im Blick haben sollte.

Was bei aller qualitätvollen Arbeit während der Konferenz auffiel, war, dass Vertreter der Religionsgemeinschaften selbst faktisch kaum zu Wort kommen konnten. Theologisch-inhaltlich wurde wenig geboten. Gerade in diesem Feld wäre aber auch wichtige Arbeit zu leisten, etwa hinsichtlich der Interpretation der Heiligen Schriften, namentlich des Koran, aber auch der Hadith-Traditionen, um die Deutungshoheit nicht den Erzkonservativen oder gar Fanatikern zu überlassen. Der Bezug auf einseitige Dominanz- oder gar Gewaltaussagen in Bibel und Koran einigt ja in verhängnisvoller Weise Religionsfanatiker und Religionskritiker. Was hier an hermeneutischer und dialogischer Arbeit inzwischen in Deutschland im Austausch von christlicher und islamischer Theologie entwickelt wird, erweist sich als ein wesentlicher Beitrag für eine fruchtbare Verständigung und fruchtbares Zusammenwirken der Religionsgemeinschaften in unserer pluralen Gesellschaft.

Insgesamt ist die Konferenz in Bishkek eine intensive Erfahrung gewesen, die die Notwendigkeit der Internationalisierung im Bereich von Demokratie, Religionen, zivilgesellschaftlicher Arbeit und besonders der Bildung erneut deutlich gemacht hat. Zu hoffen ist, dass über die große Zahl der beteiligten Institutionen, Experten und Multiplikatoren die erforderlichen Schritte in die Praxis und nachhaltige Lernprozesse inspiriert werden.
Angesichts des enormen Aufwands für die Konferenz ist allerdings zu bedenken, ob das Format, bei dem in 1 1/2 Tage eine Überfülle an Impulsen präsentiert wurden, nicht zeitlich erweitert  müsste, um auch Zeit für vertiefende Erörterungen und Gespräche zu gewinnen. Es ist zu hoffen, dass der Tagungsband immerhin eine gute Verbreitung findet.

Den Veranstaltern ist sehr zu danken für die Initiative zu dieser Konferenz, die vorzügliche Betreuung der Teilnehmenden und das anregende kulturelle Rahmenprogramm - dazu bestes Essen und beste Unterbringung. Die Vorbereitung durch die Abteilung Religion und Außenpolitik des deutschen Außenamtes (Maximiliane Linde und Silke Lechner) und die Botschaft in Bishkek (Monika Iwersen und Irja Berg) wie auch die Begleitung während der Konferenz ließ für uns als Teilnehmende aus Deutschland nichts zu wünschen übrig. Wir vier haben auch den inhaltlichen und persönlichen Austausch über unsere Anliegen und Erfahrungen sehr genossen. So konnte ich auch den für mich chaotischen Einstieg in die Konferenz - versehentliche Landung in Almaty/Kasachstan ohne jegliche Kommunikationsmöglichkeit mit Bishkek und die 6-stündige Taxifahrt nach Bischkek - hinreichend verkraften.


CC






Samstag, 1. Dezember 2018

Unheilvolle Vergangenheit erinnern, um für eine heilvolle Zukunft zu lernen

Shoah-Mahnmal in Herne (2010)
Wegen mehrfacher Schändung ist das Denkmal
seit längerer Zeit eingezäunt
und teilweise verdeckt. 
Mehr zur Geschichte: hier
Pläne zum Schutz des Mahnmals im Rahmen
einer Neugestaltung
(WAZ , 28.02.2017)
Die Kulturwissenschafterin und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels 2018, Aleida Assmann, hat in ihren Buch: Der Europäische Traum. Vier Lehren aus der Geschichte. (München: Beck 2018) als dritte Lehre gefordert, die historische Wahrheit als Basis für den Aufbau einer  neuen Erinnerungskultur zur Sprache zu bringen. Denn die Erinnerung hat es mit schwerwiegenden Verbrechen der eigenen Geschichte zu tun; darum muss sie  selbstkritisch sein, sie braucht die historische Forschung, und die Bedeutung der Zeugenschaft gewinnt neue Bedeutung. Denn in den "mündlichen Zeugnissen" werden die Wunden der Vergangenheit sichtbar.
Mehr zum Buch von Aleida Assmann: hier

Ein solches Beispiel sind die Erinnerungen einer Zeitzeugin aus Herne, die als Kind den Nationalsozialismus im Ruhrgebiet und in einem ostpreußischen Dorf erlebte.

Kindheitserinnerungen in der NS-Zeit
und während der Judenverfolgung

           Ich bin 1932 Im Januar geboren und wuchs während der NS-Zeit und der 
           Judenverfolgung auf. Besonders an einige Erlebnisse mit Juden erinnere ich mich
 noch heute.
          1938 befand ich mich im ersten Schuljahr, als ich zum ersten Mal bewusst mit Juden in Berührung kam. Das sind Erinnerungen an die sogenannte Reichskristallnacht oder Progromnacht. Wir wohnten damals schon mitten in der Stadt, etwa 200 Meter von der Hauptgeschäftsstraße entfernt und in der Nähe der Synagoge.  Die Nacht war unruhig, aber das war nichts Besonderes, denn vor unserem Haus befand sich ein kleiner Marktplatz. (Heute ein Parkplatz). Hier hielt die Hitlerjugend, nicht gerade leise, ihre Aufläufe ab. Auch wir Kinder spielten da. Als ich nach dieser Nacht zur Schule ging, die sich gleich um die Ecke befand, erklärte man uns: “Heute ist kein Unterricht, heute gehen wir über die Bahnhofstraße (Hauptgeschäftsstraße, die etwa einen Kilometer lang ist)
und sehen uns die vielen jüdischen Geschäfte an.“
          Wir wurden die Straße rauf und runter geführt und hörten bei jedem jüdischen Geschäft: “Da! Schon wieder ein Jude“. Wir sahen Glasscherben auf den Gehwegen, eingeschlagene Schaufenster, geplünderte Auslagen und eingetretene Türen. Vor jedem Geschäft standen SS Leute. Ein Nachbar aus unserem Haus war Geschäftsführer in einem zerstörtem jüdischen Tapetengeschäft. Obwohl er kein Jude war, wurde ihm der Zutritt zum Geschäft verwehrt, und er hatte somit seine Arbeitsstelle verloren.
          Ein Friseur betrieb auf dieser Straße einen Friseursalon. Er war kein Jude, hatte aber nach Meinung der Nazis ein jüdisches Aussehen. Er war klein, trug einen dunklen Vollbart und eine sehr starke Brille, da er sehr kurzsichtig war. Zu seiner Kundschaft gehörten viele jüdische Frauen. Als er morgens in sein Geschäft wollte, standen die SA oder SS-Männer davor und sagten zu ihm:
„Verschwind du Judenlümmel, oder willst du eins drüber bekommen?“
Darauf erwiderte er: „Was wollt ihr? Ich bin doch selber in der SA,
und das ist mein Geschäft“.
          Ich habe immer noch die rauchende, zerstörte Synagoge vor Augen. Heute befindet sich dort die AOK und auf einem Rasenstück davor steht eine Gedenktafel.

          Einige Zeit bevor die Synagoge zerstört wurde, fragte ich meine Großmutter: „Warum gehen wir nicht in diese Kirche? Die ist doch viel näher als unsere?“ 
          Meine Großmutter sagte:“ Wir sind doch evangelisch und gehen auch nicht in die katholische Kirche, obwohl die näher ist. Die Synagoge ist eine Kirche für Juden.“

Deutlich sind mir auch die Plakate mit Judenhass in Erinnerung:
Juda verrecke, Juden sind Volksschädlinge, Kauft nicht bei Juden,
Die Juden sind unser Untergang.

Auch wie Juden dargestellt wurden: sie seien schon am Äußeren zu erkennen: sie haben einen verschlagenen Blick, eine große krumme Nase (Judennase), sie haben eine gebeugte, kriecherischer Haltung; man erkennt Juden an ihren Namen, zum Beispiel: Kohn, Rosenzweig , Rosenkranz, Löw, ...

Ich glaube, ab 1941 mussten die Juden einen gelben Stern auf ihrem Kleidungsstücken tragen, bei den Frauen mit dem Namen Sara und bei den Männern mit dem Namen Israel.  Als ich zum ersten Mal auf unserer Geschäftsstraße eine Frau mit dem Stern auf dem Mantel sah, rief ich laut: “Mutti Mutti, ich will auch so einen Stern haben!“ Meine Mutter hielt mir schnell den Mund zu und sagte:
“Bist du still!“ Heute weiß ich, meine Mutter hatte Angst, denn der Feind hörte mit, was ja auf vielen Plakaten während der Zeit zu lesen stand. 

1943 (ich war 11 Jahre alt), wurden im April im Ruhrgebiet die Schulen in „bombensichere“ Gebiete ausgelagert. Meine Oberschule war vorgesehen, nach Pommern verschickt zu werden. Die Eltern hatten aber die Wahl, ihre Kinder entweder mit der Schule verschicken zu lassen oder zu Verwandten in bombensichere Gegenden zu bringen.  Meine Mutter brachte mich zu entfernten Verwandten in ein kleines Dorf nach Ostpreußen. Meine Tante war NS-Fürsorgerin und eine sehr überzeugte Volksgenossin.
Ein Ereignis mit einer jüdischen Frau habe ich bis heute nicht vergessen:  Ende August 1943 wurden Frauen und Kinder, sogenannte Bombenflüchtlinge, aus Berlin nach Ostpreußen verschickt. Auch unser kleines Dorf musste Frauen und Kinder aufnehmen. Sie wurden in Familien eingewiesen. Im Haus meiner Tante wohnte eine junge Frau mit einem Kind (ca. drei oder vier Jahre alt). Sie musste eine junge Frau mit einem kleinen Baby aufnehmen. Es war eine für mich auffallend hübsche Frau. Die Mieterin kam zu meiner Tante und war ratlos: Sie wüsste nicht, was die junge Frau habe; sie weine unaufhörlich und sage immer wieder: „Ich habe so große Angst“.
Meine Tante sprach mit der jungen Frau und bekam heraus, dass sie Jüdin sei und ihr Baby von einem SS Mann war. Meine Tante hatte nichts Besseres zu tun, als sofort zum „braunen“ Bürgermeister und Parteigenossen zu laufen. Das Ergebnis war, dass die Frau am nächsten Tag nach Berlin zurückgeschickt wurde. Mir war klar, die Frau geht in den Tod; denn einiges ich hatte schon aus den Gesprächen der Erwachsenen über Juden aufgeschnappt.
        
          In der Zeit vor der Kinderlandverschickung spielten wir Kinder zweier Straßen auf einem Platz, der zwischen den beiden Straßen gelegen war. Wir waren eine Clique, die nicht gerne mit anderen Kindern aus anderen Straßen spielen wollte. Unsere Eltern unterstützten das zum Teil, auch weil sie glaubten, in der vermeintlich „besseren“ Straße zu wohnen. Eines Tages tauchte ein Mädchen aus meiner Schule auf, das auf einer benachbarten Straße wohnte und mit uns spielen wollte. Sie war "Halbjüdin" und in der Schule sagte man, wir sollten uns von ihr fernhalten. Alle schauten verlegen auf ihre Schuhspitzen und traten von einem Fuß auf den anderen. Nur ich sagte etwas: “Du kannst nicht mit uns spielen. Du bist nicht von unserer Straße“.
          Ich traf das Mädchen Ende der 40er Jahre wieder, und sie sagte zu mir, dass sie eigentlich böse mit mir sein müsste, denn ich hatte ja damals gesagt: “Du bist nicht von unserer Straße. Du darfst nicht mit uns spielen.“
          Ich habe nicht gesagt, was der eigentliche Grund war.
Ich schäme mich heute noch für mein Verhalten von damals.
          Das, woran wir glauben mussten, endete für uns schlimm, und ich konnte es mir lange nicht vorstellen, ohne Hitler zu leben und es fiel mir schwer, zu akzeptieren, was im "Dritten Reich" passiert war.
          Was meine Mutter während dieser Zeit gewusst hat, kann ich nicht sagen. Ich erinnere mich aber, dass ich oft zum Spielen nach draußen geschickt wurde, wenn Erwachsene sich unterhielten. Wenn wir in der Stadt Bekannte trafen, hieß es:
         “Geh schon mal vor“ oder „Geh nach Hause“. Sie muss aber etwas gewusst oder geahnt haben, aber wohl nicht in dem Ausmaß, in dem es wirklich war.

Dieser Bericht wurde im Rahmen eines Seminars an der TU Dortmund im Wintersemester 2018/2019 diskutiert. Das Seminar hatte des Thema: Heilswege und und Brückenbauer (in den Religionen), mit einem besonderen Teil: Unheilswege - Auschwitz und der Holocaust
Details zum Seminar hier [besonders Abschnitt 3]. 

CC

Sonntag, 25. November 2018

INTR°A-Tagungen 1990 - 2018 und Projektpreisverleihungen 2000 - 2017

Haus Ortlohn in Iserlohn: Ev. Akademie bis 2008
Seit Februar 1989 Vorbereitung zur Gründung der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A)
mit 
Prof. Dr. Paul Schwarzenau
und Prof. Dr. Udo Tworuschka
Ausarbeitung einer Satzung 

--- 15.08.1990: Vorbereitung
     der Gründung in Nachrodt 

--- 04.09.1990: Erste Mitgliederversammlung (MV)  mit offizieller Gründung im Ev. Schulreferat Iserlohn -
INTR°A:
 ideeller Verein  mit 13 Mitgliedern und zwei Instituten (IIRG in Bad Münstereifel und INFOREL in Basel). --- Bericht in RIG 2 (1992), S. 502–508

1991 Iserlohn, Ev. Akademie (08.-10.11.): Haus Europa – oder eine Welt?
Tagung zum 25jährigen Jubiläum 
des Peter-Hammer-Verlages Wuppertal (mit MV)

1992 Iserlohn, Ev. Akademie (06.11.–07.11.):
Höhle, Berg, Labyrinth: Um-Gang mit Symbolen (mit MV)


1993 Nachrodt-Wiblingwerde, Kolping-Haus (10.-12.12.):
Der Beitrag der Religionen zur interreligiösen Erziehung. Erfahrungen aus Europa (mit MV)

1994 Iserlohn, Ev: Akademie (15.-16.06.):
Tagung mit John Hick zum Thema: Wahrheit und Erlösung im

Christentum und in anderen Religionen.
Interreligiöser Dialog als gesellschaftliche Notwendigkeit.


1994 Ede, Niederlande, Juliana-van-Stolberg-Schule (09.09.):
Das Konzept einer christlich-islamischen

Schule als Chance für eine multikulturelle Gesellschaft (mit MV)

1995 Iserlohn, Ev. Akademie (08.-10.09.):
Wertewandel und religiöse Umbrüche in Europa. Gesellschaftliche

Analysen, religionswissenschaftliche Einschätzung,
bildungspolitische Konsequenzen (mit MV).


1996 Loccum, Ev. Akademie (08.-10.11.):
Jerusalem: Stadt des Friedens – Stadt der Religionen (mit MV) ---

Dokumentation: Loccumer Protokolle 96/65 (1997)

1997 Iserlohn, Ev. Akademie (07.-09.03.):
Abschied von der Wahrheit? Die Herausforderung einer

pluralistischen Theologie der Religionen für den Absolutheitsanspruch des Christentums

1997 Iserlohn, Ev. Akademie (28.-30.11.):
Symbole als Sprache des Glaubens. Zum interreligiösen Lernen 
(mit MV)

1998 Iserlohn, Ev. Akademie (19.-21.06):
Was die Menschen wirklich glauben. Befinden wir uns auf dem 
Weg zur Einheitsreligion?

1998 Dortmund Universität (22.10.):
Akademische Feierstunde
aus Anlass des 75. Geburtstages von Prof. 
Dr. Paul Schwarzenau. 
Festschrift für den Jubilar Hg.: H. Grewel / R. Kirste:
Alle Wasser fließen ins 
Meer (Interreligiöse Horizonte – IH 4, 1998)

1998 Iserlohn, Ev. Akademie (27.-29.11.):
 „Tischlein deck dich ...“ Zur befreienden Wirkung von Symbolen.

Entdeckungen im interreligiösen Lernen (mit MV)

1999 Iserlohn, Ev. Akademie (02.-04.06.): Mystik – Die Religion des neuen Jahrtausends?

1999 Köln, Maternus-Haus und
Institut für Interdisziplinäre Religionsgeschichte (IIRG):

(13.12.-15.12.): Im Rahmen der 6. Trialogtagung – Religion eint – Politik scheidet?
(mit MV)


2000 Iserlohn, Ev. Akademie (19.-21.05.): Die Gewalt der Frommen.
Fundamentalisierungstendenzen in den Religionen

2000 Weimar, Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte (EJBW)
und Reithaus im Park an der Ilm,

(27.10.-29.10.): Guten Morgen Abendland!
Das Gespräch der Religionen vor neuen Herausforderungen

--- mit MV und Satzungsänderung
     im Blick auf die Eintragung von INTR°A ins Vereinsregister

--- Zum 1. Mal: INTR°A-Projektpreis für Komplementarität der Religionen,
ermöglicht durch die Stiftung 
„Apfelbaum“ in Köln,
an den aus Serbien stammenden Holzbildhauer
Mile Prerad in Menden 
(Westfalen), inzwischen auf Rügen wohnend

2001 Iserlohn, Ev. Akademie (16.-18.11.):
Geist der Schrift. Spiritualität in den heiligen Schriften der

Religionen mit MV und Bestätigung von INTR°A als e.V. am 18.11.2001
(Eintrag ins Vereinsregister des 
Amtsgerichts Altena am 02.09.02)
--- Projektpreis an das Institut für internationale Pädagogik und Didaktik (IPD) in Köln

2002 Auszeichnung für INTR°A – Verleihung
auf dem alten Rathausplatz Iserlohn am 16.05.02:

1. Preis des Ausländerbeirats der Stadt Iserlohn an den „West-östlichen Divan“,
einen interkulturellen und interreligiösen Arbeitskreis, der sich seit 1991 um die friedvolle Begegnung von Menschen verschiedener Religionen bemüht.

2002 Nachrodt, Interreligiöse Arbeitsstelle (16.07.):
Außerordentliche MV zur Satzungsänderung


2002 Köln; Melanchthon-Akademie und Domforum (02.-03.10.):
„Aufmerksamkeit für das Alltägliche“. Impulse 
der Religionen zur Lebensgestaltung
--- Projektpreis an den Kanyakumari Peace Trust and its Connected Project Centre for
Interfaith Relations, Studies, and Joint Action (CIRSJA)

2003 Iserlohn, Ev. Akademie (23.05.-25.05.): Neue religiöse Identitäten finden. Europas Religionen im Veränderungsprozess – theologische Perspektiven

2003 Hagen-Berchum, Jugendbildungsstätte Kurt-Gerstein-Haus (03.-05.10.):
Arbeit – Segen oder Fluch.

Der Zusammenhang von Arbeit und Lebenswirklichkeit (mit MV)
--- Projektpreis an die „Werkstatt Religionen und Weltanschauungen“ in Berlin

2004 Iserlohn; Ev: Akademie (05.-07.11.): Heiliger Ort – religiöser Raum. Raumkonzepte der Religionen mit
(mit MV) – Projektpreis, geteilt, an:
 Living in The Holy Land, Schul- und Schulbuchprojekt
   für interreligiöse Verständigung 
in Israel und Palästina
 Projekt Pilgrim-Schulen
    zum nachhaltigen interkulturellen/interreligiösen Lernen in Österreich


2005 Iserlohn; Ev. Akademie (24.-26.06.05): Die Zukunft Gottes. Theologische Tagung

2005 Frankfurt/M., Hochschule St. Georgen (17.-18.09.):
Europa im Orient – der Orient in Europa 
(mit MV) – Projektpreis geteilt:
 Kindergarten für Juden, Christen und Muslime in Jaffa (Israel),
    koordiniert von Jalil Schwarz

 Interreligiöses „Seelsorgezentrum“ des Universitätskrankenhauses Utrecht,
    koordiniert von Drs. Ari van Buuren


2006 Iserlohn, Ev. Akademie (17.-19.11.):
Konfliktfelder und Chancen einer multireligiösen Gesellschaft 
(mit MV)'
 --- INTR°A-Projektpreis an Prof. Marc Katz in Karlstad (Schweden)
     für sein Projekt „Erforschung 
religiöser Lebensformen und Vermittlung
     der Begegnung der Religionen mit Mitteln des Films“


2007 Gummersbach – Theodor-Heuss-Akademie (02.-04.11.):
Der Maghreb und die euro-mediterrane Partnerschaft (mit MV)
--- Projektpreis an: Interfaith Encounter Association (IEA) in Jerusalem

Alle Tagungen seit 2008 sind mit der INTR°A-Mitgliederversammlung (MV) verbunden.

2008 Wesseling; Bildungszentrum Schloss Eichholz (31.10.-02.11.):
Anstöße zur Menschlichkeit. Soziale 
Verantwortung und Menschenwürde
in Christentum, Islam und Buddhismus

--- Projektpreis an Prof. Dr. Veer Bhadra Mishra, Varanasi, Indien als Anerkennung
    des 
Friedens-Engagements angesichts der religiösen und politischen Konflikte
    in Varanasi.


2009 Wesseling; Bildungszentrum Schloss Eichholz (31.10.-02.11.09):
Anstößiger Monotheismus?

--- Projektpreis an: Islamisches Wissenschafts- und Bildungsinstitut (IWB), Hamburg
     mit seinem Leiter Ali-Özgür Özdil für die Verdienste um den interreligiösen Dialog
     und die interkulturelle 
(Weiter-)Bildung in Hamburg

2010 Wesseling, Bildungszentrum Schloss Eichholz (13.-14.11.10):
Welttheologie – Welttheologie – Weltethos
--- Projektpreis an: Christlich-Muslimische Projektgruppe
     "Begegnen–Entdecken–Bereichern" in Esslingen


2011 Duisburg-Marxloh, Interreligiöse Begegnungsstätte der DITIB-Moschee (25.09.11):
Bildungsverantwortung der Religionen. Folgerungen aus dem interreligiösen Dialog
--- Projektpreis an: Aufbau des Scivias-Instituts
     für Kunst und Spiritualität in Bad Kreuznach - 
mit ihrer Leiterin
     Dr. Annette Esser für die Verbindung von Spiritualität und Interreligiosität


2012: Wesseling, Bildungszentrum Schloss Eichholz (03.–04.11.2012):
Brücken zum anderen Leben. Interreligiöse Annäherungen vom Jetzt zum Jenseits

--- Projektpreis an: Leo Lebendig: "Friedenslicht der Religionen"

2013 Schwerte-Villigst, (07.–08.09.2013 – Ev. Akademie Villigst (07.–08.09.2013):
Toleranz und interreligiöser Dialog. 
Eine kritische Religions- und Gesellschaftsanalyse.
--– Projektpreis an: Der "Engel der Kulturen"      des Künstlerpaares Gregor Merten und Carmen Dietrich 

2014: Braunschweig, Ev. Akademie (20.–21.09.2014):
Spiritualität des Friedens - Interreligiöse Beiträge der Religionen

--- INTR°A-Projektpreis 2014 an Prof. Dr. Johannes Lähnemann
     für seine Projekte der Friedenserziehung und der

     interreligiösen Begegnung im Zusammenhang mit "Religions for Peace" (RfP)

2015: Bensberg, Thomas-Morus-Akademie, Kardinal-Schulte-Haus (12.-13.09.2015): Braucht Humanismus Religion? Auf der Suche nach einem besseren Diesseits.
--- Projektpreis an: Haus der Religionen Hannover

2016: Bensberg, (17.-18.09.2016, Thomas-Morus-Akademie (17.-18.09.2016):Faszination und Ablehnung. Religiöse Erfahrungen mit Bild und Musik
--- INTR°A-Projektpreis an: Trialoog-Stichting Amersfoort (NL)
(17.-18.09.2016, Thomas-Morus-Akademie Bensberg)

2017: Köln, Tagungs- und Gästehaus St. Georg (24.09.2017):
INTR°A-MV und INTR°A-Projektpreisverleihung an:
Interreligiöses Friedensnetzwerk Bonn und 
Region für das Projekt:
"Förderung interreligiöser Kompetenz“ und
Verleihung des Preises Engel-der-
Kulturen an Karin und Reinhard Kirste 

2018: Köln, Tagungs- und Gästehaus St. Georg (03.11.2018:
INTR°A-Jahrestagung mit Neuwahl des Vorstands: Chancen und Stolpersteine des christlich-islamischen Dialogs in

Deutschland mit Prof. Dr. Mouhanad Khorchide – Keine Projektpreisverleihung
(Gästehaus St. Georg und Luther-Kirchengemeinde, Köln-Süd, 03.11.2018)





Reinhard Kirste

aktualisiert 24.11.2018