Donnerstag, 22. Februar 2024

Indien: Hinduismen und Religionen - Einführung, Quellen, Materialien (aktualisiert)

Indien ist das Land religiöser Vielfalt. "Hinduismus" ist ein Sammelbegriff für viele unterschiedliche religiöse Traditionen des Subkontinents. Die vorgelegte Auswahl hat den Schwerpunkt auf die hinduistischen Prägungen in der Geschichte Indiens gelegt (einschließlich der Mystik), bezieht die religiösen (Götter)-Traditionen ausführlich mit ein, zeigt aber auch politische Wirkungen, z.B. an Gandhi und Ambedkar.

Die hier vorgestellten Materialien wurden z.T. in mehreren Seminaren der TU-Dortmund erarbeitet.

Systematik nach Themen
1. Religiöse Traditionen:
    Zeit, Götter, Quellen - mit Neo-Hinduismus
2. Weitere Literatur
3. Religiosität und Politik auf dem indischen Subkontinent
4. Zum Kastensystem
5. Mudras
6. Feste im Hinduismus
7. Hinduistische Rituale (mit Bildergalerien)


1. RELIGIÖSE TRADITIONEN
  • Die Weltzeitalter im Hinduismus

    „Wie der Mensch ist auch die Welt geboren worden und wird sterben, sagen die Hindus. Sie durchschreitet große Zyklen, Kalpas genannt. Ein Kalpa ist ein Tag Brahmas ( Brahma = der „erste“ Gott der indischen Götter-Trinität, nicht zu verwechseln mit Brahman, dem unpersönlichen höchsten Sein und Atman, der menschlichen Seele, die in enger Beziehung zueinander stehen). Innerhalb der Kalpas liegen Äonen, Yugas genannt. Jedes Yuga ist in vier Zeitalter eingeteilt, und in jedem Zeitalter sind Tugend und Glück des Menschen im Abnehmen begriffen. Unser jetziges Zeitalter steht im Kali-Yuga, dem letzten und dunkelsten der vier. Die Hindus glauben, dass es 3102 v. Chr. begonnen hat und von jetzt an gerechnet nach ca. 428 000 Jahren endet, wenn die ganze Welt durch Feuer und Flut zerstört wird. Aber dann wird ein neues, goldenes Zeitalter wiedergeboren …“                         
    (Bancroft, Anne: Religionen des Ostens. Wege geistiger Erfahrung. Aus dem Englischen. Zürich: Theseus 1974, S. 49)
    • Krita Yuga: Das erste, goldene Zeitalter ( = 4800 göttliche Jahre = 1.728.000 irdische Jahre), es steht auf vier Beinen.
    • Treta Yuga: Das zweite nachfolgende Zeitalter (= 3600 göttliche Jahre = 1.296.000 irdische Jahre, d.h. es macht nur nur drei Viertel der Vollkommenheit des Krita Yuga aus. Es steht nur noch auf drei Beinen (von treta = tres = drei)
    • Dvapara Yuga: Zeitalter des Gleichgewichts von Vollkommenheit und Unvollkommenheit (2400 göttliche Jahre =  864.000 irdische Jahre --- Balance von nur zwei Beinen = dwa = duao = zwei)
    • Kali Yuga: Das vierte und letzte Zeitalter, das nur noch ein Viertel des ersten Zeitalters ausmacht, d.h. 1200 göttliche Jahre = 432.000 irdische Jahre; es begann etwa 3102 v. Chr.). Dieses schlimme Zeitalter ist einbeinig.
    Es gibt in der christlichen Tradition eine gewisse Parallele. Joacim von Fiore (1130/35–1202) spricht vom Zeitalter des Vaters (AT), des Sohnes (NT) und des Heiligen Geistes.
    Er beginnt mit dem Jahr 1260.

    Götter-"Trinität": Brahma, Vishnu und Shiva
     
  • Hinduistische Hauptgötter/Göttinnen (Schaubild)
    Guru, Shiva-Anhänger - waagerechte Stirnzeichen -
    (Hindu-Tempel-Hamm-Uentrop)
  • Götter im Hinduismus
  • Shiva - Funktion und Symbolik 
    (aus: Yoga Vidya)
  • Das Blau bei Vishnu und Krishna
    Zu Vishnu gehören der Himmel und der Ozean Wasser zugleich die transzendente Wirklichkeit - von daher die Farbe Blau. Seine 8. Inkarnation Krishna hat darum auch eine blaue Haut. Vgl. Yoga-Vidya
Tanzender Shiva, das Böse niedertretend

  • Heilige Schriften:  
    Die Veden
     (der Veda)
    mit d
    er ältesten Schicht (ca. 1200 v. Chr. bis 900 v. Chr.), dem eigentlichen Kern des Veda
    und dessen vier Samhitas (Sammlungen): 
    • die Rigveda-Samhita (Hymnen)
    • die Samaveda-Samhita (Lieder)
    • die Yajurveda-Samhita, mit Vajasaneyi-Samhita (gehört zum weißen Yajur Veda),
      Maitrayani-Samhita (gehört zum schwarzen Yajur Veda und beinhaltetet u.a. Opferformeln
    • die Atharvaveda-Samhita (magische Formeln) --- Quelle: Wikipedia: Veda
  • Heilige Schriften: Upanishaden
    Die Upanishaden entstanden rund 400 Jahre vor den großen Epen und sind "protokollierte Offenbarungen"  über die universale göttliche Urkraft und ihre Manifestation im Menschen. Sie beschäftigen sich mit:
    1.  der höchsten Realität
        (mit Brahman und den Göttern und mit dem,
         was diese zum Ausdruck bringen)

    2. dem Sinn des Lebens

    3. dem Zusammenhang zwischen
       der irdischen und der göttlichen Liebe
    Vishnu-Stirnzeichen

    4. dem Glauben und
        seinem Sitz im Menschen
        bzw. in seinem Herzen

       (Symbol für Glaube und Verstand)
    5. dem Erreichen des Wesentlichen durch Schweigen
    6. dem erneuten Bedenken
        von Leben und Tod

    7. der Entdeckung des göttlichen Lichtes
        in der menschlichen Seele

    8. der Pflichterfüllung im Zusammenhang
        mit dem freien Willen
  • 9. dem Verlassen des Samsara (Kreislauf des Lebens)


Enrico Isacco / Anna L. Dallapiccola (eds.) -
Edita Lausanne 1982, 218 pp., illustr., indices

Palmblattbuch (Interreligiöse Bibliothek, IRB)
Navina T. Satish
 (Autorin), 
Bertram Schmitz (Hg.): 
Die Weisheit der Palmblätter: Theoretische und systematische Betrachtung südindischer Astrologie. Religionen aktuell 15.  Baden Baden: 
Tectum [Nomos] 2014, 148 S. --- ISBN 978-3828832213 --- Inhaltsverzeichnis -  
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Schwerpunkt Neo-Hinduismus:


2. Weitere Literatur (mit neo-hinduistischen Bewegungen)

Werner Truwin: Weltreligionen - Hinduismus
Arbeitsbücher Sekundarstufe II. Religion - Ethik - Philosophie
München: bsv / Ostfildern: Patmos 2011, 144 S., Abb.

Beim Hinduismus betont Trutwin zum einen den religiösen Pluralismus der indischen Religionen und die Bedeutung der heiligen Schriften mit ihrer zum Teil ausgefeilten Philosophie eine wesentliche Rolle. Zum andern geht es natürlich um die (reinkarnatorischen) Erlösungswege hin zur Befreiung (Moksha). Die Vielfalt der Götter wird sorgfältig auf die Grundstrukturen vom frühen Indra bis zu den wirkmächtigen „Haupt“göttinnen zurückgeführt. Natürlich kommt auch der göttlichen Dreigestalt die nötige Beachtung zu.
In der Folge wird die den Alltag durchdringende Spiritualität angesprochen: Heilige Kuh, Tantrismus, moralische Lebensordnung, Dharma-Struktur der Kasten. Aus der lebendigen Spiritualität erwuchsen und erwachsen Reformversuche bis hin zu eigenen Religionen: Buddhismus, Jainismus und Sikhismus. Es sei auch erwähnt, dass Trutwin große indische Reform-Denker unter bestimmten Gesichtspunkten darstellt: Shankara als Lehrer der Einheit, Ranamuja als dualistischen Philosophen, Tagore als Dichter in neuer Zeit, Ramakrishna als Mystiker der Gottesliebe, Vivekananda als religiöser Reformator, Gandhi als Politiker der Gewaltlosigkeit.

YOGA und Yoga-Sutras

Alistair Shearer: 
The Story of Yoga:

From Ancient India to the Modern West

London: Hurst 2020, 432 pp., index

 
3.  RELIGIOSITÄT UND POLITIK
     auf dem indischen Subkontinent

Indien, Mahatma Gandhi und die Religion(en)

Extremer Hindu-Nationalismus gegen religiöse Minderheiten


Arundathi Roy: Azadi. Freedom, Fascism, Fiction. London et alii: Penguin 2021, 256 pp.



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4. Zum KASTENSYSTEM


5.  SYMBOLE und MUDRAS



6.  FESTE IM HINDUISMUS

6.1.  Kommentierte Übersicht zu den wichtigsten Festen

Puja heißt die Grundform aller hinduistischen Festrituale. Sie gelten dem Weltgeist, der höchsten Wirklichkeit oder Weltenseele: Brahman. Auf dem indischen Subkontinent gibt es unterschiedliche rituelle Kalender für diese Feste. Die üblichste Weise stellt die Reihenfolge der Feste in den Zusammenhang mit den Mondphasen. Je nach Region und Kaste werden die Höhepunkte des Jahres bestimmt. Auch die hier aufgelisteten Feste geben nur Grundzüge des jeweiligen Festcharakters wieder.

6.2.  Feste


Pilgerorte, Zeremonien Rituale:
Hindu
-Tempel in Indien, Hamm (Westfalen) und Köln:

7. HINDUISTISCHE RITUALE 


Beispiel eines hinduistischen Opferaltars, präsentiert
von Dr. Alice Schumann  (INTR°A-Tagung 1998, Ev. Akademie Iserlohn)

Was du auch tust, was du auch isst, 
was du auch opferst, was du auch spendest, 
was du auch als Askeseübung betreibst,  
das tue als Opfer für mich !

Bhagavad Gita. Der Gesang des Erhabenen (9,27)
Aus dem Sanskrit übersetzt von Michael von Brück.
Frankfurt/M. und Leipzig 2007, S. 67


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